Auf einem fernen Planeten hat die Natur die Vormachtstellung eingenommen. Nachdem die Lebewesen lange Zeit im Einklang mit der Natur gelebt haben übernimmt nun eine seltsame Seuche die Geschehnisse des Planeten zu lenken und so langsam nach und nach die Lebewesen zu vernichten. Selbst die Flucht in seltsamen Archen ist nur eine trügerische Sicherheit, denn auch diese werden schon bald darauf durch die Seuche ausgelöscht und die Lebewesen darin mit der Seuche infiziert oder ausgelöscht.
Zu den letzten Überlebenden gehört auch die Nomadin Lis, die auf dem Planeten umherstreift und dabei ständig versucht der Seuche zu entgehen. Nun kehrt sie in einem Dorf ein und bittet dort um Unterschlupf, den man ihr aus Angst zuerst verwehren möchte. Zu ihrem Glück lebt aber ein alter Bekannter dort, der sie einlässt. Zusammen mit den Dorfbewohnern verbringt sie einen netten Abend bis sie ein Gespräch ihres „Freundes“ mit einigen Sklavenhändlern mit anhört. Dadurch gerät sie selbst auf die Liste der Sklavenhändler und findet sich kurz darauf in Gefangenschaft wieder.
Durch einen glücklichen Zufall trifft sie auf Lun, der ein Mischwesen ist, halb Mensch, halb Pflanze, der sich eine eigene Arche bauen möchte um dem Planeten zu helfen und die Seuche zu besiegen. Doch dies ist nicht ganz so einfach, da sich auch Lun in der Gewalt der Sklavenhändler befindet, die ihre Ware in die Tiefgärten bringen, damit sie dort arbeiten können. Diese entpuppen sich aber als Todesfalle, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint. Doch plötzlich taucht Lun wieder auf und bietet die Lösung für alle Probleme.
Mit der Science Fiction Story „Grün“ bietet die Münsteraner Autorin und Zeichnerin Frauke Berger einen beeindruckenden Einstand in die Welt der Comics und Graphic Novels. Dabei fängt die Geschichte zuerst ein wenig verwirrend an, bevor man sich dann mitten in der Handlung befindet und den Weg von Lis mitverfolgt. Diese wird zuerst als scheinbar übermenschliche Figur gezeigt, die vor nichts Angst hat. Im Laufe der Handlung wird dies aber relativiert, so dass man ein wenig hinter die Fassade schauen kann, auch wenn noch lange nicht jedes Mysterium um sie aufgeklärt wurde.
Die Zeichnungen sind etwas speziell, dennoch aber sehr gelungen. An irgendetwas haben sie mich immer wieder erinnert, leider kann ich mich immer noch nicht ganz daran erinnern, wo ich etwas ähnliches schon mal gesehen habe. Dies ist aber auch relativ egal, da die Zeichnungen sehr erfrischend und individuell sind. Dabei sind sie das passende Ausdrucksmittel für diese mehr als einzigartige Geschichte, da nicht nur die Seltsamkeit dadurch ausgedrückt wird, sondern durch die Farbgestaltung auch die Verbindung zur Natur.
Nach anfänglicher Verwirrtheit entpuppte sich die Geschichte als außerordentlich spannend. Frauke Berger ist mit dem nun bei Splitter erschienenen „Grün“ ein gutes Erstlingswerk gelungen, welches es meiner Ansicht nach ins „Heavy Metal“ Magazin schaffen müsste. Nicht nur die Handlung, sondern auch die Zeichnungen würden hervorragend in dieses Format passen.