Es war einmal…ein König, der sehr krank war. Dieser hatte drei Söhne, die ihm das Wasser des Lebens beschaffen wollten. Damit sollte der König wieder gesund werden. Doch der älteste und der mittlere Sohn waren nicht reinen Herzens und sahen nur den eigenen Vorteil.
So auch als sie einen Zwerg am Wegesrand trafen. Anstatt ihn mit Respekt zu behandeln, beleidigten sie ihn. Ein großer Fehler, denn der Zwerg hat die beiden direkt verwunschen und jeweils in einem Berg festgesetzt.
Der dritte Sohn sorgte sich aber wirklich um den Vater und war auch nett und höflich zu dem Zwerg. Dieser hat ihm dann auch den Weg zum Wasser des Lebens verraten und ihm auch noch nützliches Werkzeug zur Hand gegeben, wenn er den Ort erreicht hat. Der Ort war nämlich durch Magie geschützt, die man nur durch einen Trick ausschalten konnte.
Als der jüngste Sohn das Wasser dann in einem Becher in Händen hielt, bat er den Zwerg darum seine Brüder auch freizulassen. Ein großer Fehler, denn trotz der Bestrafung durch den Zwerg hatten sich die Brüder nicht verändert und überlegten schon, wie sie ihren jüngsten Bruder betrügen konnten.
Es war einmal…ein Maus, die mit einer Katze befreundet war. Diese beiden lebten zusammen und es ging ihnen gut. Als der Winter nahte stellten sie einen Topf mit Fett zur Nahrungsreserve in die Kirche, so dass keiner von ihnen daran naschen würde.
Während die Maus sich an das Naschverbot hielt, schaffte die Katze es mit immer neuen Lügen die Maus hereinzulegen und vom Fetttöpfchen zu naschen. Das machte die Katze so oft, bis das Töpfchen dann auch ganz leer war. Doch dann kam der Winter und beide Tiere hatten Hunger…
Es war einmal…ein Soldat, der im Krieg gut gekämpft hat. Nun war der Krieg aber vorbei und er konnte nicht für seinen Lebensunterhalt sorgen, da er nur kämpfen konnte. Als er völlig verzweifelt war erschien wie aus dem nichts ein Mann und machte dem Soldaten ein Angebot.
Der Soldat würde einen Mantel von dem Mann bekommen, dessen Taschen immer Goldmünzen enthalten. Dieses funktioniert aber nur, wenn der Mann sich sieben Jahre lang nicht die Haare, den Bart und die Fingernägel schneidet und sich auch nicht wäscht. Dazu muss er ein Bärenfell tragen und sich von nun an Bärenhäuter nennen. Sollte der Bärenhäuter innerhalb der sieben Jahre sterben würde der andere Mann dessen Seele erhalten.
Der Mann nahm den Handel an und lebte in der ersten Zeit auch ganz gut. Doch dann wurden seine Haare und sein Bart immer länger und sein Geruch war auch nicht mehr der Beste. So wurde er dann langsam von den Menschen gemieden. Unter den Armen und Obdachlosen verteilte er aber Gold und bat sie alle um ein Gebet für ihn, damit er die sieben Jahre überstehen wird.
Eines Tages half er einem Mann, der ihm eine seiner Töchter als Frau versprach, doch bei seinem Anblick erschraken sie. Nur die jüngste fasste den Mut und nahm seinen Antrag an. Doch die sieben Jahre waren noch nicht vorbei und er musste erst noch wieder auf die Reise gehen, um Gutes zu tun.
Mit der zwölften CD von „Grimms Märchen“ veröffentlichen Marc Gruppe und Stephan Bosenius von Titania Medien drei weitere Hörspielgeschichten aus dem riesigen Fundus der Gebrüder Grimm. Diesmal hat man sich drei etwas unbekanntere Geschichten zur Brust genommen, die nicht immer alle ein Happy End haben.
Unterstützt werden die Macher dabei wieder von einer Reihe von bekannten Sprechern aus der Synchronsprecher- und Hörspielszene. Allen voran wieder Peter Weis, der in allen drei Geschichten wieder als Sprecher agiert.
Bei „Das Wasser des Lebens“ sind die Stimmen von Jürgen Thormann als König, Claus Thull-Emden als ältester Sohn, Simon Jäger als mittlerer Sohn, Tim Schwarzmaier als jüngster Sohn, Bodo Primus als alter Mann, Willi Röbke als Zwerg, Reinhilt Schneider als verzauberte Königstochter, Rolf Berg als Jäger sowie Bernd Kreiblich als Bote zu hören.
Bei „Katze und Maus in Gesellschaft“ konnten Gruppe und Bosenius Regina Lemnitz als Katze und Herma Koehn als Maus verpflichten.
In „Der Bärenhäuter“ kann man die Stimmen von Valentin Stroh als Soldat, Rolf Berg als Hauptmann, Simon Jäger als Bruder, Thomas Balou Martin als Teufel, Luise Lunow als Frau, Jürgen Thormann als Wirt, Eckart Dux als alter Mann, Kristine Walther als älteste Tochter, Reinhilt Schneider als mittlere Tochter und Regine Lamster als jüngste Tochter hören.
Mit der zwölften Folge ihrer „Grimms Märchen“ Hörspielreihe haben mich Marc Gruppe, Stephan Bosenius und deren ganzes Team wirklich gut unterhalten. Die Geschichten waren komplett neu für mich und daher waren einige Enden wirklich überraschend. Die Produktion war wieder hervorragend und macht Lust auf mehr.
Zum Gesamtpaket gehört aber auch das Titelbild von Ertugrul Edirne welches wirklich sehr gut gelungen ist und eine der wichtigsten Szenen des ersten Märchens darstellt. Wenn die weiteren Episoden auf ebenso einem hohen Niveau veröffentlicht werden, dann freue ich mich auf weitere Märchen der Gebrüder Grimm und lasse mich gerne überraschen, was als nächstes kommen wird.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten