Es war einmal…eine Königin, die sehr hochmütig war. An jedem Prinzen, oder König, der ihr von ihrem Vater als potenzieller Ehemann vorgestellt wurde hatte sie etwas auszusetzen. Auf einem extra dafür veranstalteten Bankett reicht es ihrem Vater dann, nachdem sie einen Königssohn als König Drosselbart betitelt und er schwört, dass er seine Tochter an den nächsten dahergelaufenen Bettler zur Frau geben wird.
Gesagt getan, und als am nächsten Tag ein Straßenmusikant vor dem Königspalast auftaucht, vermählt der König seine Tochter mit diesem und wirft sie aus dem Palast. Nun muss sie mit dem Bettler in dessen kargen Hütte wohnen und bekommt eine Lektion in Demut.
Sie merkt nun, dass es im Leben nichts geschenkt bekommt. Sie akzeptiert aber ihr Los und versucht ihrem Ehemann alles recht zu machen, auch wenn sie dafür verschiedenste geringe Arbeiten erledigen muss.
Es war einmal… eine Familie, deren Tochter immer die kluge Else genannt wurde. Nun ist die Else ins heiratsfähige Alter gekommen und der Hans möchte sie zur Frau nehmen. Erst möchte er aber noch einen Beweis für ihre Klugheit haben.
Die Else wird in den Keller geschickt, um Bier für den Vater und Hans zu holen und dort entdeckt sie über dem Bierfass eine Kreuzhacke in der Wand stecken. Nun stellt sie sich vor, wenn sie den Hans einmal heiratet und sie ein Kind bekommen, dann könne die Hacke herunterfallen und das Kind töten.
Daraufhin fängt die Else an zu weinen und verbleibt im Keller. Nacheinander gehen alle Bewohner des Hauses in den Keller, um von der Else ihre Überlegung zu erfahren. Alle bleiben im Keller zurück, bis auch der Hans in den Keller geht und davon erfährt. Mehr braucht es für ihn nicht als Beweis ihrer Klugheit. Die Hochzeit findet statt, doch die Probleme starten natürlich erst danach.
Es war einmal…ein König, der auf dem Sterbebett seinem treusten Diener, dem treuen Johannes, den Schwur abnimmt sich nach seinem Tode um seinen Sohn zu kümmern. Da Johannes seinem ehemaligen Herrn treu ergeben war, schwört er dies auch für dessen Sohn. Als erstes zeigt Johannes dem Sohn das Schloss, lässt aber ein Zimmer auf Wunsch des verstorbenen Königs aus.
In diesem befindet sich das Bild einer schönen Königin und wenn der neue König dieses sehen würde, dann würde er sich direkt unsterblich in sie verlieben und alles andere vergessen. Natürlich überredet der neue König den treuen Hannes und es geschieht genau das, was der alte König vorhergesagt hat.
So schnell wie möglich reisen der König und der treue Hannes in das benachbarte Königreich und rauben die schöne Königin. Auf dem Weg zurück nach Hause kann der treue Hannes drei Raben belauschen, die dem König großes Unglück vorhersagen. Nur Hannes kann dies verhindern, darf aber nicht darüber sprechen. Als Hannes dann alles in seiner Macht Stehende unternimmt, um den König zu schützen, wartet nur sein eigener Tod auf ihn.
Mit der dreizehnten Episode ihrer Hörspielreihe „Grimms Märchen“ verleihen Marc Gruppe und Stephan Bosenius von Titania Medien den klassischen Geschichten einen völlig neuen Anstrich, ohne zu viel vom Original abzuweichen. Sogar die wirklich drastischen Enden (wie bei „Der treue Johannes“) werden ungeschönt dargestellt.
Wie auch bei den Folgen vorher hat man wieder eine etwas bekanntere Geschichte ausgewählt und zwei Geschichten, die man nur als eingefleischter Fan der Kinder- und Hausmärchen kennen wird. Dieses Mal gibt es „König Drosselbart / Die kluge Else / Der treue Johannes“ mit einem wundervollen Titelbild von Ertugrul Edirne.
Für die Umsetzung konnten Gruppe und Bosenius wieder auf viele bekannte Stimmen aus Film und Fernsehen zurückgreifen, die das Hörspiel neben der genialen Musik und Soundeffekten zum Leben erwecken. So agiert Peter Weis erneut als Erzähler in allen drei Märchen und stellt somit wieder den roten Faden zwischen allen Märchen dar.
In weiteren Rollen kann man noch Rolf Berg, Reinhilt Schneider, Pascal Breuer, Tim Schwarzmeier, Willi Röbke, Marc Gruppe, Louis Friedmann Thiele, Patrick Stahnke, Antje von der Ahe, Thomas Balou Martin, Luise Lunow, Bernd Kreibich, Herma Koehn, Claus Thull-Emden, Eckart Dux, Jürgen Thormann, Kristine Walther, Joachim Tennstedt, Marlene Bosenius sowie Edward McMenemy hören.
Mir gefallen diese Hörspiele ausgezeichnet. Natürlich kennt man viele Märchen der Brüder Grimm, doch Bosenius, Gruppe und deren Team gelingt es immer wieder etwas völlig unbekanntes aus dem Hut zu zaubern und mich zu überraschen. Im Inlay der CD kann man schon einen kleinen Teaser auf die kommenden Folgen sehen, so dass wir uns bald auf „Die Bremer Stadtmusikanten“ freuen dürfen.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten