Die Beziehung zwischen Pfarrer Sidney Chambers (James Norton) und seiner Freundin Amanda (Morven Christie) ist durch Sidneys Zögern und der Suche nach einem Sinn in seinem Leben endgültig beendet. Seitdem zieht er durch die Bars, lauscht Jazz Musik und betrinkt sich hemmungslos.
Nun ist aber eine Lesung des afroamerikanischen Pfarrers Nathaniel Todd (Paterson Joseph) der über die Bürgerrechtsbewegung in Amerika berichtet. Während seiner Rede wird er aber Rüde unterbrochen und plötzlich stürmt ein Mob die Kirche. Todd und seine mitgereiste Familie muss die Kirche verlassen, doch im ganzen Gemenge wird Todds Sohn hinterrücks erstochen.
Während Sidney die Familie bei sich im Pfarrhaus aufnimmt um dem Fremdenhass vorzubeugen, beginnt sein Polizistenfreund Geordie Keating (Robson Green) mit den Ermittlungen. Verdächtige gibt es viele, doch diese gehören alle zu dem tobenden Mob, der zum Tatzeitpunkt gar nicht in der Nähe des Opfers war. Geordie beginnt also den Fall von vorne aufzurollen.
In der Zwischenzeit scheint Sidney eine neue Bestimmung in seinem Leben zu finden, die vor allem mit der schönen Pfarrerstochter Violet Todd (Simona Brown) zu tun hat. Nach einem weiteren Mord an einer jungen Prostituierten, die als letztes Sidneys Namen gesagt hat, beschließt Sidney zusammen mit Violet in die USA zu gehen um sich dort für die Bürgerrechte einzusetzen.
Da das Amt des Pfarrers von Grantchester nun frei ist, bewirbt sich der bisherige Stellvertreter Leonard Finch (Al Weaver) auf den Posten, der in Mrs. Chapman (Tessa Peake-Jones) auch eine große Befürworterin findet. Leider wäre das zu schön um wahr zu sein, denn zum einen erscheint mit Will Davenport (Tom Brittney) plötzlich ein neuer Pfarrer, zum anderen erwischt Mrs. C. beim Überbringen dieser Nachricht Leonard mit seinem Freund Daniel (Oliver Dimsdale).
Auch der neue Pfarrer muss zusammen mit Geordie auf Verbrecherjagd gehen, obwohl sein Interesse eher in anderen Gebieten liegt und er nur durch die Art des Mordes leider immer wieder in die Geschehnisse einbezogen wird. Dazu kommt noch erschwerend, dass durch den Vertrauensbruch durch Leonard Mrs. C. ihre Anstellung als Haushälterin kündigt und den neuen Pfarrer sowie Leonard von da an auf sich alleine gestellt sind. Eine Situation unter der Leonard am meiste leidet, da Mrs. C. bisher immer seine engste Vertraute und beste Freundin war.
Nachdem die dritte Staffel von „Grantchester“ den Fokus auf die Sinnsuche von Pfarrer Sidney gelegt hat, werden in dieser Staffel nun die Konsequenzen daraus gezogen. Nach nur zwei Episoden verlässt Sidney beziehungsweise James Norton um sich neuen Aufgaben zu widmen.
Doch wie man so schön sagt ist jedes Ende auch oft ein neuer Anfang und so kommt mit Will Davenport beziehungsweise Tom Brittney neuer Wind ins Pfarrhaus. Während Sidney ja eher der ruhige Jazzfan war, der sich gerne im klassischen Sinne von den Frauen bedienen lassen hat, ist Will ein Fan des neuartigen Rock’n’Rolls und scheut sich auch nicht einmal selbst in der Küche zu stehen und einen Kuchen mit Tee zu machen.
Dabei ist „Grantchester“ neben den Kriminalfällen auch immer sehr Gesellschaftskritisch, da viele der angesprochenen Themen leider auch heute immer noch relevant sind. So kämpfte die Bürgerrechtsbewegung für gleiche Rechte, doch wie man aktuell leider sehen kann ist dieser Traum immer noch nicht überall umgesetzt worden.
Auch die aufkeimende Frauenbewegung und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz finden eine mehr als wichtige Bedeutung in dieser Staffel, da Geordies Frau genau dies erlebt, sich aber nicht von ihm helfen lassen möchte.
Persönlich habe ich die Staffel mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachtet. Ich fand es sehr schade, dass Sidney die Show verlassen hat, bin aber auch sehr gespannt, wie es mit dem neuen Pfarrer weitergehen wird.
Leider war der Abschied von Sidney recht schnell. Ein wenig hatte man das Gefühl, dass die ganze Handlung um Amanda, die man in drei Staffeln und ein Special aufgebaut hat, für die Katz war.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten