Die kleine Ortschaft Grantchester hat normalerweise nicht wirklich etwas Aufregendes zu bieten. Der Selbstmord eines bekannten Anwalts ändert dies aber. Vor allem, da seine Geliebte beteuert, dass der Tote, der nebenbei noch der Partner ihres Ehemannes war, versprochen hat mit ihr durchzubrennen. Da sie sich so niemandem anvertrauen kann, bleibt nur Dorfpfarrer Sydney Chambers (James Norton).
Eigentlich ist es ja nicht Sydneys Aufgabe, doch aus Neugier beginnt er mit ein paar Nachforschungen. Natürlich kontaktiert er auch die Polizei in Person von Geordie Keating (Robson Green). Diese sehen den Fall aber als abgeschlossen an und kümmern sich nicht mehr darum. Sydney gibt aber nicht auf und verfolgt seine gefundenen Spuren weiter.
Sydney geht Geordie immer wieder mit neuen Spuren auf den Keks, bis dieser erkennt, dass es wirklich einen Fall gibt. Gemeinsam kommen sie dem Mörder auf die Schliche, was der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ist.
Dieser Mord scheint der Beginn einer Welle von Morden in Grantchester zu sein, die es so noch nie gegeben hat. Sydney und Geordie arbeiten dabei immer Hand in Hand, denn einem Pfarrer vertraut man immer mehr als der Polizei…
Unterdessen geht es in Sydneys Privatleben mehr als chaotisch zu. Zuerst steht seine beste Freundin Amanda (Morven Christine) kurz vor ihrer Hochzeit und wird daher bald auch weniger Zeit für ihn haben. Dann bekommt er mit Leonard Finch (Al Weaver) einen neuen Küster, der sich zu allererst einmal der harten Prüfung durch Haushälterin Mrs. Maggiure (Tessa Peake-Jones) unterziehen muss. Diese hat wie immer schlechte Laune, so dass es ein wahrer Spießrutenlauf für den jungen Mann wird.
Die britische Serie „Grantchester“ ist eine klassische Krimiserie mit typischem Aufbau. Es geschieht ein Mord, das Ermittlerduo folgt den Hinweisen, einer von ihnen (in diesem Fall nicht der Polizist) zieht die passenden Schlüsse und am Ende finden sie den Mörder. Dabei wird oft nach dem „Whodunit“ Prinzip gearbeitet, so dass man als Zuschauer zwar mit raten kann, eigentlich aber so gut wie nie auf die Lösung kommt.
Das Setting der Handlung ist ein kleines britisches Dorf kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Durch die beiden Hauptfiguren erinnert das Ganze ein wenig an die Abenteuer von „Pater Brown“. Wenn man dann aber genauer hinsieht haben die beiden Serien bis auf den geistlichen Ermittler nichts gemeinsam. Während Pater Brown eher leichte Unterhaltung ist, glänzt Grantchester eher durch Dramatik und immer noch aktuelle Themen, wie beispielsweise Homophobie.
Mir persönlich hat die Serie gut gefallen. Die Kulissen und die Kostüme sind sehr gut ausgewählt und auch die Rahmenhandlung ist mehr als gelungen konstruiert manchmal aber ein wenig zu langatmig . Die Hauptdarsteller der Serie sind aus anderen Produktionen schon bekannt – Norton beispielsweise aus „McMafia“, Green aus „Die Methode Hill“ – finden sich in diesen Rollen aber mehr als gut ein. Ich freue mich schon auf die hoffentlich bald erscheinende Fortsetzung der Serie.
Meine Meinung: 9 von 10