Der Engel Aziraphale (Michael Sheen) hat im Garten Eden nur eine einzige Aufgabe zu erfüllen – Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis abhalten. Eigentlich hat er seinen Job auch ganz gut gemacht, bis der Dämon Crawley (David Tennant) in Schlangenform Eva verführt und die Menschen aus Eden vertrieben werden.
Als Trost gibt Aziraphale den Menschen sein Flammenschwert, damit sie sich in der rauen Außenwelt verteidigen können. Gemeinsam mit Crawley steht er auf der Mauer die Eden umschließt und bespricht mit ihm was gerade passiert ist und was nun aus ihnen und den Menschen werden soll. Dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
Die Jahrhunderte vergehen Crawley ändert seinen Namen in Crowley und mal mehr, mal weniger oft treffen Engel und Dämon aufeinander und helfen sich gegenseitig aus der Patsche. Dabei treffen sie ein Abkommen, dass sie sich gegenseitig unterstützen und immer versuchen im Sinne der beiden Seiten zu arbeiten um damit das Gleichgewicht auf der Erde zu wahren.
Das geht auch so lange gut, bis Satans Sohn den Weltuntergang einleiten soll. Dieser Junge soll durch Crowley einem amerikanischen Diplomatenpaar untergejubelt werden. Irgendwas geht dabei aber schief und so landet Adam unbemerkt bei einer typisch britischen Familie aus einer typisch britischen Kleinstadt.
Die Jahre vergehen und Crowley und Aziraphale haben es sich zur Aufgabe gemacht den Sohn des Teufels im Auge zu behalten. So stehen die beiden am 12. Geburtstag des Jungen im Garten der amerikanischen Botschaft und versuchen den Weltuntergang zu verhindern. Blöd nur, dass dies nicht der Sohn des Teufels ist (auch wenn er sich so verhält).
So müssen die beiden sich nun im Auftrag ihrer jeweiligen Lager auf die Suche nach Adam machen um den Kampf zwischen Himmel und Hölle herauf zu beschwören. Die beiden haben aber andere Pläne und versuchen genau dies zu verhindern. Unerwartete Hilfe bekommen sie von einer Hexe aus dem 17. Jahrhundert, die kurz vor ihrem Ableben ein Buch mit Prophezeiungen geschrieben hat, die bisher immer eingetreten sind, und die auch den Untergang der Welt vorausgesagt hat…
Mit der Amzon Serie „Good Omens“ präsentiert Polyband nun das zum Leben erwachte Buch von den beiden Star Autoren Terry Pratchett und Neil Gaiman. Beide Autoren verstehen ihr Handwerk mehr als gekonnt und haben mit ihrem gemeinsamen Roman „Ein gutes Omen“ im Jahre 1990 ein Stück Geschichte geschrieben.
Nun wurde es daher auch Zeit dieses Buch zu verfilmen. Verantwortlich dafür zeigte sich nicht nur Amazon, der die Erstausstrahlung der Geschichte über ihren „Prime“ Dienst angeboten hat, sondern auch Gaiman selbst, der die Geschichte für die Serie angepasst hatte. Gaiman agierte zusammen mit Regisseur Douglas MacKinnon und Terry Pratchetts langjährigem Manager Rob Wilkins als Geschäftsführer der Produktion und war damit auch für das Endergebnis verantwortlich – und dieses kann sich sehen lassen.
Den Machern ist es gelungen diese Endzeit Atmosphäre mit dem ganz normalen Wahnsinn von Pratchett und der düsteren Fantasyatmosphäre von Gaiman zu vermischen und darzustellen. Die Darsteller sind gut ausgewählt worden (vor allem die beiden Hauptdarsteller sind hervorragend) und auch das Setting ist treffend für die Handlung.
Untermalt werden die wichtigsten Sequenzen mit der Musik von „Queen“ wobei die Songs dafür auch nicht willkürlich gewählt wurden. So wurde „I’m in love with my car“ beispielsweise kurz vorm ableben von Crowleys Auto gespielt, während „Somebody to Love“ bei Crowleys Suche nach seinem besten Freund im Radio lief.
Alles in allem ist „Good Omens“ eine hervorragende Serie, die auch den einen oder anderen Lacher für die Zuschauer bereithält. Die Mischung von Sheen und Tennant ist grandios. Leider sind die Effekte für die heutige Zeit manchmal ein wenig zu dürftig ausgearbeitet, was aber gleichzeitig auch den Charme dieser sechsteiligen Miniserie ausmacht.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten