Don Pietro Savastano ist tot und sein Sohn Genaro „Genny“ Savastano (Salvatore Esposito) will in seine Fußstapfen treten. Bevor es aber so weit kommen kann, muss zuerst der Verräter Ciro Di Marzio (Marco D’Amore) getötet werden. Schon kurz nach der Beerdigung beginnt die Jagd, doch niemand von Don Pietros ehemaligen Verbündeten ehemaligen Verbündeten konnte mit Gennys Verschlagenheit und Kalkül rechnen, da dieser gemeinsame Sache mit Ciro gemacht hat und nun noch die letzten Mitglieder der alten Gang auslöscht.
Ciro verlässt danach Italien, während Genny versucht seinen Drogenhandel weiter auszubauen und auch das Geschäft seines Schwiegervaters aufrecht zu erhalten. Einen Einbruch erhält sein Aufstieg als sein Schwiegervater plötzlich mit Hausarrest aus der Haft entlassen wird und wissen möchte, was mit seinem Geld geschehen ist. Da Genny aber mit Scheinfirmen ein wenig Geld unterschlagen hat, fällt er bei seinem Schwiegervater in Ungnade, der eh noch vermutet, dass Genny und auch seine Tochter dafür verantwortlich waren, dass er ins Gefängnis gekommen ist. Daher fällt es ihm auch leicht Genny von seiner Ehefrau und seinem Sohn zu trennen, ihm sein letztes Geld zu nehmen, seine letzten treuen Freunde zu ermorden und ihn dadurch von seinem Thron zu stoßen. Von nun an ist Genny nichts mehr und hat durch die vielen Augen seines Schwiegervaters auch keine Chance jemals wieder nach oben zu kommen.
Unterdessen gehört Ciro in Rumänien einem Frauenhändlerring an, die mit ihrer Ware nicht gerade besonders sorgsam umgehen und dabei auch vor Mord nicht zurückschrecken. Der Sohn des Bandenchefs ist dabei mehr als überheblich und lässt Ciro immer wieder spüren, dass er nur ein Außenseiter ist, der dort nur geduldet wird. Zu einem Schicksalhaften zusammentreffen kommt es dann aber als Drogenkunden aus Neapel auftauchen, die die Ware mit Falschgeld bezahlen wollten. Ciro warnt seine neuen Arbeitgeber, doch diese wollen nichts davon hören. So nimmt Ciro die Dinge selbst in die Hand und lernt dabei Enzo „den Hochwohlgeborenen“ (Arturo Muselli) kennen. Enzo ist dann auch der Auslöser für Ciro wieder zurück nach Neapel zu gehen und mit Enzos Hilfe seinem Freund Genny dabei zu helfen wieder auf die Beine zu kommen.
Nach den beiden eigentlich in sich abgeschlossenen ersten Staffeln der italienischen Mafiaserie „Gomorrah“ setzen die Macher die Serie nun noch mit einer weiteren Staffel fort. Diese setzt die Ereignisse nach dem Tode Don Pietros fort und führt dabei nicht nur die Geschichten von Ciro und Genny weiter sondern führt mit Enzo „dem Hochwohlgeborenen“ noch eine weitere Figur ein, die in dieser Staffel eine tragende Rolle hat. Leider rutscht dafür die Rolle von Patrizia (Christiana Dell’Anna) ein wenig von der Figurenentwicklung in den Hintergrund. Dennoch ist Patri in den wichtigen Szenen der Serie eine Schlüsselfigur, da man nie weiß, auf welcher Seite die von Don Pietro ausgebildete Frau steht.
Die dritte Staffel ist nicht ganz so blutig wie die beiden Staffeln davor, dennoch sind die Mitglieder der einzelnen Gruppen wieder mehr als kaltblütig und ein Leben ist in dieser Welt immer noch nichts wert. Die Handlung der Staffel, die erneut auf den Werken von Mafiaexperten Roberto Saviano beruht, ist durchaus spannend. Obwohl man weiß, dass alle Protagonisten der Serie Verbrecher sind, ist man sich im Laufe der Serie nicht sicher, auf welcher Seite man als Zuschauer steht.
„Gomorrah“ ist erneut eine gut durchdachte Mafiaserie, die langsam aufgebaut wird, am Ende aber vor Dramatik nicht übertroffen werden kann. Das Ende könnte überraschender nicht sein, war im Nachhinein betrachtet aber die einzig logische Konsequenz. Ich bin sehr gespannt, ob es noch weitergehen wird. Die Möglichkeit der Fortsetzung hat man sich auf jeden Fall offen gelassen, der Status Quo wird aber auf jeden Fall ein anderer sein.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten