Das Historienepos „Golias” geht in die letzte Runde. Die vier Protagonisten der Reihe müssen in ihren letzten und auch schwersten Kampf ziehen. Nach packenden Abenteuern wo Golias seine Schwester retten musste sowie den Spiegel der Wahrheit erlangen musste, erreichen sie nun die Insel Anknioë, die der Austragungsort für das letzte Gefecht gegen König Polynos werden soll.
Bevor dies aber geschehen kann, werden Golias, seinem Freund Konios, seiner Schwester Aerena und dem weisen Sarhan erneut Steine in den Weg gelegt, die verhindern sollen, dass sie ihr Ziel erreichen. Zuerst nimmt Golias Schutzgöttin Artemis den Spiegel der Wahrheit in ihre Hände und beraubt die Freunde um ihre einzige Möglichkeit den Königsmörder zu entlarven. Dann treffen die Freunde auch noch auf zwei wilde Zentauren, die die letzte Überlebende eines Schiffsunglücks vergewaltigen und ermorden wollen. Golias kommt der Schönen aber zur Hilfe und ermordet einen Zentaur sofort und lässt den anderen stark verletzt zurück.
Wenn sie gewusst hätten, was sie dadurch anrichten. Der Verwundete kann sich mit letzter Kraft in sein Lager schleppen und seine Verwandten warnen. Diese lassen diesen Überfall nicht auf sich sitzen und rufen zu den Waffen. Da Golias sich aber schon als der König von Anknioë ausgegeben, machen die Zentauren nun Jagd auf Polynos. Dieses bedeutet natürlich ein Krieg an zwei Fronten für Golias und seine Freunde. Auf der einen Seite Polynos und seine Krieger, auf der anderen Seite die Zentauren und Mittendrin Golias. Zum Glück kann er sich auf seine Freunde immer verlassen…oder etwa nicht?
Mit dem vierten Band „Seelentod” wird die französische Comicreihe „Golias” nun abgeschlossen. Ob es sich um ein vorzeitiges Ende handelt, lässt sich schwer sagen, deutet aber durch die Entwicklung der Geschichte ein wenig darauf hin. Mir persönlich ging die Geschichte aus der Feder von Autor Serge Le Tendre jetzt nach dem langsamen Aufbau leider viel zu schnell und auch viel zu übereilt zu Ende.
Die grafische Umsetzung hat auch in diesem Band wieder Jérôme Lereculey übernommen. Diesem gelingt es erneut in jeder Szene die passende Atmosphäre einzufangen sowie die Figuren auch ebenso wirken zu lassen. So sind die Zentauren als grobschlächtige Wilde dargestellt, während Golias und seine Begleiter immer als strahlende Helden gezeigt werden. Leider entgleitet ihm die Darstellung der Figuren ein paar Mal, so dass vor allem Konios in manchen Bildern etwas komisch aussieht.
Wie oben schon erwähnt ist mir persönlich das Ende etwas zu schnell gekommen. Die Handlung läuft zwar auf den Höhepunkt der Serie hinaus, danach überschlagen sich leider aber alle Geschehnisse. Der Band bietet jede Menge Spannung, viel Abenteuer aber auch eine große Schlacht zwischen Menschen und Zentauren, die blutiger nicht sein könnte. Die Geschichte wird trotzdem zu einem schlüssigen Ende geführt, auch wenn dieses nicht jedem gefallen wird.