Nachdem Golias und seine Freunde seine Schwester Aerena aus den Händen der Sklavenhändler befreit und ihr das Gedächtnis zurückgegeben hat, sind die vier Gefährten auf dem Rückweg in die Heimat. Bevor sie dort aber ankommen, müssen sie noch einen Zwischenstopp an einer geheimnisvollen Insel machen.
Zuerst scheint die Insel fast unbewohnt, doch schon nach kurzer Zeit entdecken Golias und seine Freunde das schreckliche Geheimnis. Die Göttin der Insel ist die Dreigesichtige Hekate, die von der Hohepriesterin Atoos auf der Welt vertreten wird. Im Mondtempel fordert Atoos das Blut von Jungfrauen, damit sie die Bestie die auf der Insel ihr Unwesen treibt im Zaum halten kann.
Was keiner Inselbewohner weiß ist die Tatsache, dass Atoos dieses auch für sich selbst tut. Bei jeder Opferung trinkt Atoos auch einen Schluck des Blutes und kann dadurch ihre Jugend erhalten. Golias Begleiter Sarhan kennt die Hexe Atoos noch aus seiner Jugend und weiß, wie gefährlich diese ist.
Sarhan rät seien Freunden zur Flucht, doch bevor diese den Hafen verlassen können wird ihr Schiff von einem Riesenkalmar zerstört. Mit Glück überleben die Freunde, doch dieses ist keine wirklicher Grund zur Freude. Aerena ist in der Gewalt der Hexe und schwebt in großer Gefahr. Nur das Blut einer adeligen Jungfrau kann dafür sorgen, dass man ewige Jugend und Unsterblichkeit erlangt, was Atoos natürlich erhalten möchte.
Der dritte Band der historischen Fantasygeschichte „Golias” hat einige Zeit gebraucht. Das Warten auf diesen Band hat sich aber gelohnt, da die Fortführung der Geschichte unglaublich spannend und aufregend ist. Wie sich im letzten Band schon andeutetet wird die Geschichte immer phantastischer und hat immer mehr Bezugspunkte an die griechische Mythologie.
Die Geschichte von Serge Le Tendre wird langsam aufgebaut. In diesem Band berichtet er nichts Neues über die Ränkespiele von Golias Onkel. Dafür erfahren wir Leser viel über die Herkunftsgeschichte von Golias Begleiter Sarhan. Diese ist natürlich alles andere als erfreulich und zeigt, wie aus dem Sklavenjungen der Heiler wurde, der er nun ist.
Erneut wurde die Geschichte von Zeichner Jérôme Lereculey in Szene gesetzt. Diesem gelingt es erneut die Handlung in Bildern einzufangen, die einen in Erstaunen versetzen. Lereculey gelingt es durch seine Detailverliebtheit und durch die Darstellung seiner Figuren und Kreaturen die Geschichte zum Leben zu erwecken. Vor allem die Änderung des Stils in der Rückblende ist ihm sehr gut gelungen und zeigt den Bruch zwischen den Handlungsebenen sehr gut an.
Am Ende ist die Geschichte natürlich immer noch völlig offen und die Ankündigung für den vierten Band gibt es dort auch schon. Die Abenteuer von Golias sind noch lange nicht beendet und so langsam nehmen diese auch die Form der Odyssee an, denn die Freunde verscherzen es sich mit immer mehr Göttern.