Kreator sind eine dieser unverwüstlichen Metal Institutionen, die nun inzwischen seit über 30 Jahren mit ungebremsten Eifer ihre Platten veröffentlichen. Im Jahr 2017 heißt das Album “Gods of Violence” und ist der nunmehr vierzehnte Longplayer des Quartetts um Frontmann Mille Petrozza.
Und was die Essener in diesem Jahr auf die nach Thrash Metal lechzenden Massen loslassen, übertrifft alles was sie seit dem genialen “Coma of Souls” rausgehauen haben. Nach einem kurzen Intro gibt es “World War now”, einen Opener der alle Trademarks beinhaltet die Kreator in den letzten Jahren ausmachen. Brettharter Thrash angereichert mit tollen Melodien die sofort ins Ohr gehen und sich dort auf ewig festfressen. Es folgt das von einer düsteren Glocke eingeleitete “Satan is real”, welches mit einem fetten Gitarrenriff ausgestattet ist. Einzig der etwas flache Refrain verhindert meine ungebremste Begeisterung.
Im Verlauf der nächsten Songs reiht sich ein Hammer an den nächsten. So frisch und vor allem Abwechslungsreich haben sich Kreator schon ewig nicht mehr präsentiert. Die Songs sind allesamt bester Thrash der immer wieder von melodischen Passagen unterbrochen wird. Hin und wieder gibt es eine Akkustikgitarre zu hören. Mille schleudert einem seine wie immer sehr nachdenklichen Texte mit absoluter Aggression entgegen, greift aber ab und an auch auf klaren Gesang zurück.
Herausheben sollte man an dieser Stelle noch den Song “Fallen Brother”, welcher all den Helden des Rock und Metal gewidmet ist, die in den letzten Jahren von uns gegangen sind. Wer allerdings denkt, Kreator würde sich mit einer zarten Ballade von ihren Kollegen verabschieden, der irrt gewaltig. Mille und Co. nehmen auf ihre ganz eigene Art und Weise Abschied und entlassen die Verstorbenen mit wehenden Fahnen in die nächste Welt.
So bleibt mir zum Abschluss nur noch folgendes zu sagen, wer auf melodischen aber aggressiven Thrash Metal steht, kann hier bedenkenlos zuschlagen. Fans sollte dies sowieso tun. Die wenigsten werden enttäuscht sein, denn Kreator sind im Jahr 2017 so stark wie schon lange nicht mehr und veröffentlichen mit “Gods of Violence” einen der ersten Anwärter auf das Album des Jahres.