Es geschehen doch auch hin und wieder Wunder. Glassjaw haben überraschenderweise ein Album in digitaler Form am 10. Dezember 2017 mit dem Titel Material Control via Century Media veröffentlicht. Es ist der erste Longplayer seit dem 2002 veröffentlichten Werk Worship & Tribute und sechs Jahre ist der letzte Output namens Coloring Book (2011) her.
Mit dabei sind eigentlich nur Daryl Palumbo am Gesang sowie Justin Beck an der Gitarre, dem Bass und den Percussions (als Multiinstrumentalist kein Problem). Billy Rymer, The Dillinger Escape Plan Drummer, hat auf Material Control die Drums zum größten Teil eingespielt. Chad Hasty, der eigentliche Drummer der Band, das Schlagzeug bei Strange Hours. George Reynolds (Frontmann von Mind Over Matter) steuert seine Stimme in Pompeii dazu und in Bastille Day gibt es Percussions von Ariel Telford (ehemaliger Bassist von Glassjaw).
New White Extremity wurde allerdings schon vor zwei Jahren, am 1. Dezember 2015, als Single veröffentlicht. Das dritte Stück auf Material Control mit dem Titel Citizen wurde allerdings schon 1998 aufgenommen und taucht als Neo oder Neo Tokyon seit 2001 mehr oder weniger regelmäßig auf den Setlists auf.
Nach den ersten Durchgängen fällt eines direkt auf: Post-Hardcore wie man ihn von Glassjaw kennt und lieben gelernt hat, gibt es hier auf jeden Fall und schon die Single ließen tolles erhoffen. Dass es allerdings wirklich etwas wird mit einem Album, wagte kaum jemand zu hoffen. Aber es ist da. Ich höre es schließlich seit einigen Tagen rauf und runter.
Natürlich freute ich mich auch sehr darauf. Und eigentlich mag ich keine Songs von Material Control hervorheben. Sie sind alle ziemlich gut und sorgen gleichzeitig auch für Abwechslung, die sich gewaschen hat. Tolle Leistung von Glassjaw und gerne häufiger.
— Review erschien an anderer Stelle ursprünglich im Jahr 2018. Dies ist eine Neuveröffentlichung. —