Kaum ist die Gefahr durch die Hexe Jane Collins und vor allem durch die Hexenwelt gebannt, muss sich John einem neuen Problem in Deutschland stellen. Ein junger Mann hat in einem verlassenen Dorf in der Nähe von Köln einen Geist gesehen. Eigentlich nichts schlimmes, hätte dieser Geist nicht vorher noch zwei Menschen ermordet, die sich gegen die Umsiedlung durch das Bergbauunternehmen geweigert haben.
John reist also sofort wieder nach Deutschland und beginnt mit seinem Freund und Kollegen Will Mallmann mit seinen Ermittlungen. Zuerst begutachten sie einmal den Tatort um von dort aus weiterzugehen zum benachbarten Friedhof, der so wie auch die Anwohner des Dorfes umgesiedelt werden soll. Auch hier erfahren die beiden Ermittler nicht unbedingt etwas neues, bis der Geist plötzlich auftaucht und den Chef des Umsiedlungstrupps angreift. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt, in den John und auch Will mit einbezogen werden. Warum der Geist gerade jetzt aufgetaucht ist bleibt unklar, doch eines ist gewiss – er sinnt auf Rache.
Parallel dazu wird die Geschichte einiger Bergarbeiter erzählt, die vor vielen Jahren bei einem Grubenunglück verschüttet wurden. Was dort genau passiert ist wurde von einem der Männer in einem Tagebuch festgehalten, aus dessen Inhalt nun berichtet wird. Ein unglaubliches Abenteuer beginnt, welches einen großen Einfluss auf das aktuelle Geschehen hat.
Episode 112 der Geisterjäger John Sinclair Hörspielreihe ist erneut ein nettes Zwischenspiel, welches den Hörer in der groß angelegten Handlung um Jane Collins ein wenig durchatmen lässt. Dabei ist diese Geschichte durchaus außergewöhnlich. In zwei unterschiedlichen Handlungsebenen werden zwei Geschichtenerzählt, die, wie sich am Ende herausstellt, eng miteinander verwoben sind.
Für diese Hörspieladaption diente Regisseur und Hörspielautor Dennis Ehrhardt das Romanheft 295 der John Sinclair Romanheftreihe. Dieses stammt wie auch alle anderen John Sinclair Geschichten aus dieser Zeit von Jason Dark. Um die Spannung für die große Handlung aufrecht zu erhalten ist Ehrhardt bei der Geschichte in der Zeit ein wenig zurückgegangen und hat als Vorlage eine Geschichte genommen, die als Heft vor der vorherigen Storyline veröffentlicht wurde.
Ebenso wie bei den anderen Hörspielen der John Sinclair Hörspielreihe auch konnte Ehrhardt auf die dem Fan nun schon lange bekannte Sprechercrew zählen. So konnte man erneut Dietmar Wunder als John Sinclair, Alexandra Lange als Erzählerin, Franziska Pigulla als Jane Collins, Lutz Riedel als Will Mallmann und Achim Schülke als Sir James Powell verpflichten. In weiteren Rollen kommen dazu noch Tim Grobe, Romans Fuhrmann, Bert Franzke, Wolf-Dietrich Sprenger, Nils Rieke, Frank-Otto Schenk, Jacob Weigert, Wolf Frass, Thomas Petru, Michael Pan und Jürgen Holdorf.
„Tal der vergessenen Toten“ ist ein „nettes“ Zwischenspiel, welches ein wenig von den schockierenden Ereignissen um Jane Collins ablenkt. Dieses ist jedoch nur von kurzer Dauer, da die Geschichte in der nächsten Episode weitergehen wird. Das Besondere an dieser Geschichte ist aber die großartige Erzählweise, die wirklich außergewöhnlich ist und das Hörspiel um ein hervorragendes stilistisches Mittel bereichert.