Seit einiger Zeit ist die Figur des Geeks in der Popkultur nicht mehr nur der vertrottelte Sidekick des Helden, sondern hat sich dank der Prototypen in der Serie „Big Bang Theory” zu einem ernst genommenen Bestandteil unserer heutigen Gesellschaft entwickelt. Mit seinem Sachbuch „Geek” geht der französische Autor Nicolas Beaujouan diesem Phänomen auf den Grund. Dabei stellt er auf sympathische Art heraus, was das Wesen des Geeks eigentlich ausmacht.
Hierzu bezieht sich der Autor auf viele unterschiedliche Bereiche die das Wesen des Geeks definieren. Dazu fängt Beaujouan ganz weit in der Vergangenheit an, denn der Geekus Prime hat in den 1950er Jahren das Licht der Welt erblickt. Damals fingen diese Menschen an, die Werke von J.R.R. Tolkien, Robert E. Howard oder H.P. Lovecraft zu lesen und zu verehren. In den 1960er Jahren kamen dann noch die Comics dazu und schon war die Welt perfekt.
Danach war der Weg des Geeks nicht mehr aufzuhalten. Es war ein steiniger und auch bestimmt kein leichter Weg. Es gab „Die Rache der Eierköpfe” und Steve Urkel, doch seit Dr. Sheldon Cooper und Dr. Leonard Hofstadter ist die Figur des Geeks von der Allgemeinheit akzeptiert. Dabei darf man nicht vergessen, dass Leute wie Bill Gates, Mark Zuckerberg oder Steve Jobs schon seit langem anerkannt sind und durch große Comicverfilmungen das Genre langsam den Einzug in die „normalen” Haushalte findet.
Nicolas Beaujouan hat mit seiner Abhandlung über das „Geek”-Sein eigentlich alles berücksichtigt, was diese Personengruppe wirklich ausmacht. Von Star Wars und Star Trek über die Romane von Howard und Lovercraft bis zu den Videospielen ist alles mit dabei. Besonders große Kapitel machen in dem Band „Filme” und „Fernsehserien” aus. Diese sind in letzter Zeit sowas wie der heilige Gral für Geeks. Von den Filmen „Der Herr der Ringe” über „The Avengers”, von den Fernsehserien „24″ bis hin zu „The Walking Dead” beleuchtet der Autor wirklich alles, was das Geek Herz begehrt.
„Geek” ist das ultimative Handbuch für Geeks und diejenigen, die alles über das Wesen des Geeks erfahren wollen. Mit vielen anschaulichen Illustrationen und Grafiken erklärt der Autor wirklich jede Kleinigkeit. Als Beispiel sei hier angeführt „Was ist größer die Galactica oder ein Sternenzerstörer” sowie „die Verbindungen zwischen den größten Geek Regisseuren”. Es gibt aber noch vieles mehr was dieses Buch preisgibt. Dabei macht Beaujouan dieses aber immer sehr nett und zeigt niemals mit den Finger auf einen (außer vielleicht auf den Hippster).
Mit seinen knapp zweihundert Seiten ist dieses Buch wirklich sehr unterhaltsam. An einigen Stellen waren es auch für mich noch neue Erkenntnisse, obwohl ich mich in dieser Szene eigentlich gut auskenne. Im Gegensatz zu „”Geek Pray Love” welches durch eine Geschichte das Wesen des Geeks erklärt hat, ist dieser Band ein wahres Sachbuch. Ein wenig haben mir dafür aber die Quellen gefehlt, was der Autor in seinen Danksagungen aber begründet. Nichtsdestotrotz ist dieser Band sehr gelungen und bietet alles, was man über diese Kulturgruppe unserer Gesellschaft wissen muss.