In seinem Leben als Besitzer einer Pfandleihe hat Alton (Vincent D’Onofiro) schon viele erlebt. Selbst an einem Tag kann dort viel passieren. Zuerst bekommt er eine Schrotflinte vom kleinen Gangster Vernon (Lukas Haas) angeboten, der das Geld zum Tanken braucht. Dumm nur, dass er und zwei seiner Drogenfreunde das Gewehr für einen Raubüberfall bei ihrem Crystal Meth Lieferanten benötigen.
Da ihr Plan jetzt im Eimer ist, versuchen Raw Dog (Paul Walker) und Randy (Kevin Rankin) den Stoff auf andere Weise zu erhalten. Mit einem gestohlenen Bogen dringen sie bei Stanley (Norman Reedus) ein und kurz darauf bricht die Hölle los, denn nichts läuft nach Plan.
Nach der Schrotflinte erscheint ein frisch vermähltes Paar in der Pfandleihe, die dort zur Überbrückung einer Geldmisere den teuren Ehering verkaufen wollen. Beim Ansehen der Theke entdeckt Richard (Matt Dillon) den Ehering seiner ersten Frau Cyndi (Pell James), die vor vielen Jahren spurlos verschwunden ist. Richard beginnt mit der Suche nach seiner verschwundenen Frau. Dabei schreckt er nicht vor dem Einsatz übertriebener Gewalt zurück. Doch die Not heiligt alle Mittel.
Nach zwei Stationen wird Richard fündig. Der Ring wurde von Johnny Shaw (Elijah Wood) beim Pokerspielen verloren. Richard dringt in Johnnys Haus ein und startet mit einer Orgie der Gewalt um die Wahrheit zu erfahren. Seine Frau ist noch am Leben und wurde von Johnny gefangen gehalten. Doch der Zustand in dem sie sich befindet ist erbärmlich.
Die letzte Geschichte handelt von Ricky (Brendan Fraser), der als Elvis-Imitator sein Geld verdient. Nachdem er die Goldmedaille von Elvis im Pfandhaus veräußert hat, beginnt seine Pechsträhne. Zuerst schneidet man ihm beim Friseur die Koteletten falsch ab und dann geht auf der Bühne auch noch alles schief. Zuerst geht seine Leuchtschrift aus, dann reist sein Kostüm kaputt und zu guter Letzt versagt auch noch seine Stimme. Sein letzter Ausweg ist der Verkauf seiner Seele an den Teufel.
Mit dem Film „Gangster Chronicles” betreten Regisseur Wayne Kramer und Autor Adam Minarovich den langen Weg der „Pulp” Kurzgeschichten. In drei Kapiteln werden drei völlig unterschiedliche Episoden erzählt, die alle an einem einzigen Tag stattgefunden haben und die alle mit der Pfandleihe zu tun haben. Natürlich haben die Geschichten auch so noch Überschneidungen, aber im Prinzip stehen sie alle für sich alleine.
Die ersten beiden Geschichten des Films sind eine Orgie der Gewalt, während in der ersten Episode zwei Drogensüchtige, die auf Grund der leckeren Würstchen einer rechtsradikalen Vereinigung beigetreten sind, ihren Lieferanten überfallen wollen, sucht in der zweiten Episode ein normaler Mann seine verschwundene Frau und wird dabei selbst zu einer blutrünstigen Bestie. Nur der dritte Film steht ein wenig außen vor, verbindet dabei aber auf die eine oder andere Art die vorherigen Episoden.
„Gangster Chronicles” ist wahrlich keine einfache Kost. Die Kurzgeschichten sind wirklich kurzweilig und skurril, aber auch ziemlich brutal. Ein wenig irreführend fand ich die Aufzählung von Norman Reedus als einer der Hauptdarsteller des Films, obwohl man diesen nur unter einer Maske sieht. Im Gegensatz dazu ist die Darstellung von Brendan Fraser als erfolgloser Elvis-Imitator mehr als köstlich.