Ein Jahr ist jetzt vergangen, seitdem Undercover Polizist Elliot Finch (Sope Dirisu) den Gangsterboss Sean Wallace (Joe Cole) im Auftrag der Investoren von der Spitze seiner Organisation entfernt hat und Alexander Dumani (Paapa Essiedu) übergeben hat. Seitdem hat sich viel getan in der Londoner Unterwelt.
Während es vorher die Familie Wallace war, die die Geschicke der Londoner Gangs gelenkt hat, sind es nun die Investoren und Asif Afridi (Asif Raza Mir). In deren Auftrag reist Elliot nun auch durch die Welt um potentielle Gefahren für die Verbrechensorganisation auszuschalten. Kurz nach einem Auftrag in der Türkei erreicht Elliot der Befehle für sein nächstes Opfer – Alex Dumani.
Gleichzeitig betritt ein neuer Spieler die große Bühne. Der brutale Koba (Waleed Zuaiter) hat den Waffenmarkt in seiner Gewalt und unternimmt alles, damit dies auch so bleibt. Dies wird zu einem großen Problem für Gangsterboss Luan (Orli Shuka), der Waffen von Marian Wallace (Michelle Fairley) bezieht und verkauft. Noch weiß Koba nicht, wo die Waffen herkommen und schaltet gerade nur die kleinen Gangster aus, die diese vertreiben, doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis Luans und damit auch Marians Namen fallen.
Marian arbeitet aber nicht nur mit Luan zusammen. Sie hat auch ihre Kontakte spielen lassen, damit Shannon Dumani (Pippa Bennett-Warner) nach dem Mord an einer Polizistin frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen wurde. Diese möchte aber nicht wieder zurück ins Familiengeschäft, sondern sich mit ihrem Sohn zurückziehen und ein neues Leben beginnen. Dies ist aber leichter gesagt als getan, denn ihre Vergangenheit holt sie ständig ein.
Zurück in London macht sich Elliot sofort auf den Weg zu Alex Dumani. Dieser übergibt Elliot einen USB Stick, mit denen die Investoren gestürzt werden können, bevor er den leichten Ausweg wählt und sich von einem Hochhaus in den Tod stürzt. Damit entsteht ein Machtvakuum an der Spitze, welches schnell geschlossen werden soll – doch leider fehlen im Moment die passenden Kandidaten.
Zur Überraschung aller taucht plötzlich Sean Wallace wieder auf. Dieser wurde durch Elliot nur schwer verletzt und stand auf der Schwelle des Todes. Nun ist er wieder da und versucht zusammen mit der ehemaligen PKK Kämpferin Lale (Narges Rashidi) die Macht in London zu übernehmen. Doch auch das ist nicht so ganz einfach, vor allem da Koba nun Jagd auf den Rest seiner Familie macht.
Nach dem großen Erfolg der ersten Staffel der Sky Serie „Gangs of London“ veröffentlicht Polyband nun auch die zweite Staffel dieser Gangsterserie. Angesiedelt ist die Handlung ein Jahr nach den Ereignissen der ersten Staffel und man bekommt als Zuschauer nun den aktuellen Status quo serviert.
Im Laufe der Serie erfährt man aber immer mehr über die Geschnisse des vergangenen Jahres, so dass sich dieses Puzzle Stück für Stück zusammensetzt. Wir erfahren warum Elliot jetzt ein Auftragskiller ist, aber auch warum Sean den Schuss ins Gesicht überlebt hat.
Dazu kommen neuen Schurken, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen, so dass selbst die rücksichtslosesten Gangster in Angst und Schrecken verfallen, wenn der Name „Koba“ genannt wird. Kein Wunder, denn das Vorgehen dieses Oberschurken ist an Brutalität und Rücksichtslosigkeit nicht zu überbieten. Leider ist dies auch ein wenig das Problem, denn Koba erinnert mehr an einen James Bond Bösewicht oder einen Schurken aus einer Crime Noir Geschichte als an einen rücksichtslosen Bandenboss.
Was aber auch diese Staffel wieder auszeichnet sind die vielen Wendungen in der Handlung. Jeder kämpft gegen jeden, oder auch nicht, dann arbeitet man wieder zusammen, oder doch nicht, Allianzen werden geschlossen und gebrochen und plötzlich ist die Figur auf einer ganz anderen Seite und verfolgt einen ganz anderen Plan, als man bisher angenommen hatte. Was sich nach einem Verwirrspiel anhört, das ist es auch, aber genau das macht es auch interessant. Eigentlich sind die Bandenbosse immer nur auf den eigenen Profit und auf den Schutz ihrer eigenen Haut aus und da ist es egal, mit wem sie sich verbünden.
Auch die zweite Staffel von „Gangs of London“ hat mir gut gefallen. Die Brutalität hat noch ein wenig zugenommen, auch wenn es diesmal keine Folge gab, wo ein ganzer Campingplatz, oder ein Bauernhof niedergemäht wurde. Die Wendungen waren aus meiner Sicht häufig sehr überraschend und vor allem das Ende war nicht wirklich vorhersehbar. Wie aber auch die erste Staffel ist diese Staffel von „Gangs of London“ nichts für schwache Nerven.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten