Nach dem Mord an Gangsteroberhaupt Finn Wallace (Colm Meaney) ist sein Sohn Sean (Joe Cole) nur noch auf Rache aus. In kürzester Zeit bahnt er sich mit dem Einsatz von exzessiver Gewalt einen Weg durch die unteren Strukturen der Londoner Unterwelt, um den Mörder seines Vaters zu finden.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn Finn hat es in wenigen Jahren geschafft die verschiedenen Clans der Unterwelt zu vereinen. Durch seinen Tod ist nun aber ein Machtvakuum entstanden und der Kampf um die Vorherrschaft in der Unterwelt ist schon beim ersten Treffen nach Finns Tod zu spüren.
Dort ist zwar jeder Bandenchef Londons in Trauerstimmung, doch als Sean einen Lieferstopp für Drogen verhängt bis der Mörder seines Vaters gefunden ist und damit den Geldhahn aller zudreht, beginnt es unter der Oberfläche zu brodeln. Innerhalb kürzester Zeit könnte das fragile Bündnis zerbrechen, denn leider haben auch die anderen Bandenbosse keine Ahnung, wer Finns Mörder ist.
Auf der Beerdigung kommt es dann schon zum ersten Eklat. Irgendwie wird bekannt, dass eine konkurrierende Gang den verschwundenen Fahrer von Finn entdeckt und gefangen genommen hat. Undercover Polizist Elliot Finch (Sope Dirisu), der nun als kleiner Gangster Gelegenheitsjobs macht, erfährt davon und macht sich nach einer anständigen Kneipenschlägerei auf die Suche nach dem Entführten.
Nach einer mehr als blutigen Rettungsaktion kann Elliot den Fahrer zu Sean bringen und wird dafür in den engeren Kreis der Familie aufgenommen. Innerhalb kürzester Zeit steigt Elliot von einem kleinen Gangster zur rechten Hand von Sean auf. Letzterer vertraut niemandem mehr, da die anderen Bandenbosse seine Anweisungen ignorieren und nun wieder beginnen ihre eigenen Geschäfte zu machen.
Selbst Ed Dumani (Lucian Msamati), der beste Freund seines Vaters, ist mit Seans Führungsstil nicht einverstanden und sähe lieber seinen Sohn Alexander (Paapa Essiedu) an der Spitze des Wallace Imperiums. Hinter den Kulissen beginnt er ein eigenes kleines Imperium aufzubauen und versucht so Sean aus dem Geschäft zu drängen.
Gleichzeitig gibt es aber auch noch eine Bedrohung von Außerhalb, denn skandinavische Ex-Militärs machen Gnadenlose Jagd auf die Wallce Familie. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bei dem Sean zusammen mit seiner Mutter Marian (Michelle Fairley) und seinem Bruder Billy (Brian Vernel) versucht die „Gangs of London“ wieder unter der Schirmherrschaft der Wallace Familie zu vereinen.
Mit der ersten Staffel von „Gangs of London“ veröffentlicht Polyband nun eine Unterweltserie, die durch Verrat, Intrigen, Geheimnisse und vor allem durch unbändige Gewalt glänzt. Das von der „Times“ abgedruckte Zitat „Die unerhört gewalttätigste Fernsehserie, die ich seit Jahren gesehen habe!“ kann ich nur bestätigen. Wenn jemand in dieser Serie stirbt, dann auf eine unschöne und blutige Art und Weise – und ja, die Gewalt ist oft übertrieben, aber definitiv nicht im lustigen und skurrilen Sinne.
Inhaltlich befinden wir uns in London und durch den Tod eines „Bandenkönigs“ ist ein Machtvakuum entstanden, welches nun gefüllt werden muss. Neben den eigentlichen Bandenkämpfen gibt es aber auch noch weitere Gefahren, die auf die Wallace Familie lauern. Innerhalb der Familie gibt es auch Bestrebungen den Thronfolger zu stürzen und dazu kommen noch Angriffe von Elitekillern, die von einer unbekannten Kraft auf die Wallaces angesetzt wurden.
Darüber hinaus versuchen die Figuren auch noch herauszufinden, warum Finn Wallace sterben musste. War der Frieden unter den Gangs dieser unbekannten Konstante ein Dorn im Auge, oder gab es noch andere Gründe dafür?
Als letzter Mitspieler betritt Elliot die Bühne. Eigentlich ist er als Polizist Undercover im Einsatz, befindet sich aber schon eine ganze Zeit in dieser Rolle, so dass seine Aufgaben und Prioritäten langsam zu vermischen zu beginnen. Richtig schlimm wird es dann erst, als seine eigenen Kollegen Jagd auf ihn machen, da sie denken, dass er zu den Verbrechern übergelaufen ist.
Die erste Staffel dieser Serie hat mir gut gefallen. Manchmal war sie mir ein wenig zu brutal (hervorzuheben wäre die Episode, in der sich Finns Mörder vor den Wallaces versteckt), aber generell ist sie sehr gut durchdacht und konnte mit immer neuen Wendungen überraschen.
Die Besetzung ist hervorragend gewählt und man hat mit Joe Cole und Sope Dirisu zwei großartige Protagonisten gefunden. Doch auch die weiteren Figuren sind sehr gut besetzt, vor allem Michelle Fairley als unbarmherzige Mutter, die sich von Episode zu Episode steigert, ist eine meiner Lieblingsfiguren.
Die zweite Staffel ist nun von Polyband schon angekündigt und ich bin echt gespannt, wie es weitergehen wird. Das Ende der ersten Staffel hatte ich so nicht erwartet und lässt viel Raum für eine ebenso unbarmherzige Fortsetzung.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten