Sir Galohan, der Herrscher von Galkiddek ist seit dem Tode seiner schönen Frau Éloée auf der Suche nach Vergeltung. Auf einer seiner Reisen erblickt er zufällig eine Heiligenstatue, die das Ebenbild seiner Frau ist. Zusammen mit dem Magier Alcantor macht sich Sir Galohan auf die Suche nach dem Bildhauer der Statuen. Doch es gibt nicht nur diese eine Figur und so nach und nach wird die Fährte wärmer.
In einer kleinen Kirche findet Sir Galohan den letzten Hinweis. Der Bildhauer Jabath befindet sich in der Stadt Ram, welche von Sir Enoch regiert wird. Dieser ist bei allen weiteren Stadtherren sehr beliebt, dennoch ist er ihnen durch seine Offenheit für einige Räuber ein Dorn im Auge. Um dennoch in den „Besitz“ von Jabath zu kommen, entwickelt Sir Galohan einen perfiden Plan, der ihm die Unterstützung der anderen Stadtherren bei einem Feldzug gegen Sir Enoch sichert. In einem blutigen Feldzug kann Sir Galohan den Bildhauer Jabath finden. Dazu ermordet er aber Sir Enoch und nimmt dessen Tochter Lady Lillewyn und den Bildhauer als Gefangene mit nach Galkiddek.
In Galkiddek angekommen wird Lady Lillewyn aber nicht wie eine Gefangene sondern wie eine Mitbürgerin behandelt. Dennoch möchte sie sich an dem Mörder ihres Vaters rächen, doch Sir Galohan ist erneut auf einem Feldzug. Daher versucht sie aus Galkiddek zu fliehen um Sir Galohan das Leben zu nehmen. Doch jeder Fluchtversuch scheitert und bei einem Versuch verletzt sie sich sogar so schwer, dass sie von Alcantor gepflegt werden muss. Erst nach ihrer Genesung sieht sie, wo ihre bisherigen Schwächen in ihrem Plan waren und beginnt sich in Galkiddekk anzupassen. Schon bald kennt sie jeden Winkel Galkiddeks, außer dem Labor von Alcantor. Was mag dieser dort verbergen, dass es so wichtig ist die Tür immer verschlossen zu halten?
Mit der historischen Fantasyserie „Galkiddek“ eröffnen Autor Frank Giroud und Zeichner Paolo Grella eine außergewöhnliche Reihe über Schmerz, Verlust und den Umgang mit beidem. Auf der eine Seite haben wir Sir Galohan, der den Verlust seiner jungen Frau nicht ertragen hat und seitdem auf der Suche nach Vergeltung ist, auf der anderen Seite haben wir Lady Lillewyn, die den brutalen Mord an ihrem Vater sühnen möchte. Diese beiden Verbindet das Schicksal, aber nicht auf positive Weise, da Sir Galohan der Mörder von Lillewyns Vater ist.
In eindrucksvollen Bildern wird die Geschichte von Paolo Grella erzählt, der einen unvergleichlich düsteren Stil hat. Ihm gelingt es die dunkle und bedrückende Atmosphäre dieser Geschichte treffend einzufangen und die Figuren darin zu beleben. Dabei erzählen Autor und Zeichner die Handlung in zwei verschiedenen Ebenen. Den Beginn macht der Handlungsstrang um Sir Galohan, der direkt abgelöst wird von den Fluchtversuchen von Lady Lillewyn. Daher beinhaltet dieser Band zwei unterschiedliche Geschichten mit zwei unterschiedlichen Protagonisten, die durch einen Schicksalsschlag miteinander verlinkt sind.
„Die Gefangene“ ist ein ausdrucksstarker erster Band, der den Grundstein für einen spannenden Dreiteiler legt. Die Geschichte ist gut durchdacht und das Ende lässt auf großes hoffen, da niemand genau weiß, was Magier Alcantor wirklich im Sinn hat.