Frankenstein Underground von Mike Mignola und Ben Stenbeck Comickritik
Doch diese Ruhe bleibt nicht lange bestehen. Der verrückte Marquis de Fabre möchte Frankensteins Monster zu seiner Kreaturensammlung hinzufügen. Dazu entsendet er Iblifika, eine Dämonin, die in Träume eindringen kann um damit die Menschen zu beeinflussen. Diese scheitert in ihrem Auftrag, kann aber die alte Frau umbringen, die Frankensteins Monster noch einen letzten Ratschlag gibt.
Kurz darauf bricht der Tempel über der Kreatur zusammen und öffnet einen Abgrund ins Innere der Erde. Doch auch hier findet das Wesen keine Ruhe, denn die augenscheinliche Idylle beherbergt ebenso viele Gefahren wie die Oberfläche. Nach einem Kampf gegen Riesenechsen sieht sich die Kreatur einigen menschenähnlichen Kreaturen gegenüber, die ihn sofort als Gefangenen nehmen und zu einem geheimnisvollen Tempel bringen. Dort erfährt die Kreatur eine weitere unglaubliche Wahrheit über die Welt von der er durch seinen Schöpfer nun ein Bestandteil ist.
Hellboy-Schöpfer Mike Mignola öffnet bei „Frankenstein Underground“ einer weiteren Figur aus dem von ihm geschaffene Universum die große Bühne und macht die Figur sogar zum Hauptdarsteller seiner eigenen Serie. Zuerst war die Figur nur ein weiterer Gegner Hellboys, jedoch sah Mignola das Potential das in ihr steckte und hat mit Zeichner Ben Stenbeck die fünfteilige Miniserie entwickelt. In dieser sieht man was mit der Figur geschieht, nach seinem Zusammentreffen mit Mignolas rotem Antihelden.
Stenbecks Zeichnungen passen erneut wieder sehr gut zu der düsteren Welt Mignolas. Da er schon mit diesem an „Baltimore“ gearbeitet hat, wusste er genau, was der Autor von ihm erwartet. Doch nicht nur die aussagekräftigen Zeichnungen Stenbecks, dem es mit jeder Einstellung gelingt die Figuren anders darzustellen, sondern auch die Farbgebung von Dave Stewart ist erwähnenswert. Durch die von ihm ausgewählten dunklen Farbtöne kommt das Bedrohliche, welches die ganze Zeit über der Geschichte schwebt besonders gut zur Geltung.
Für Fans der Geschichten von Mike Mignola ist dieser Band ein absolutes Muss. Mit vielen Querverweisen auf frühere Geschichten macht dieser Band einfach nur Spaß. Die Figur des Frankenstein bekommt durch die eigene Serie ein wenig mehr Tiefe und ist nicht mehr nur ein „Handlanger des Bösen“. Die Geschichte ist spannend erzählt und zeigt die Odyssee der Figur um herauszufinden, wer sie wirklich ist. Durch das Ende lassen sich Mignola und Stenbeck alle Freiheiten offen, um das Monster von Frankenstein irgendwann einmal erneut in einer Geschichte einbauen zu können.
Für Cross Cult ist das Format des Bandes ein wenig auffällig. Für diese Ausgabe hat man ein etwas Überformatiges Hardcover gewählt. Dieses bringt aber die Zeichnungen besonders gut zur Geltung und macht sich wirklich schön in der Sammlung.