„Mord ist nicht das letzte Wort“ ist der neueste Roman von Alan Bradley um die junge Ermittlerin Falvia de Luce.
Flavia ist aus Kanada zurückgekehrt, zurückgeschickt von Miss Bodycotes Höherer Mädchenschule. Sie hat ihr Dorf Bishop`s Lacey so sehr vermisst, und natürlich noch mehr ihr Familienanwesen Buckshaw. Doch ihre Ankunft verläuft nicht so freudig wie gedacht. Flavia muss erfahren, dass ihr geliebter Vater mit einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus liegt, und Flavia nun erstmal mit ihren deutlich weniger geliebten Schwestern und ihrer nervigen Cousine auf Buckshaw alleine bleibt. Ihr zur Seite steht nur der treue „Hausdiener“ Dogger, ein alter Freund von Flavias Vater, mit dem dieser in Kriegsgefangenschaft war. Vor lauter Wut und Verzwiflung, selber so hilflos zu sein, radelt Flavia wie wildgeworden auf ihrem Fahrrad Gladys ins Dorf, und bekommt dankenswerter Weise den Auftrag von der Frau des Vikars, eine Nachricht an einen Mr. Sambridge, einen Holzbildhauer, zu überbringen. Nach einer langen Fahrt gelangt Flavia an ein abgeschieden stehendes Haus, bei dem ihr auf ihr Klopfen jedoch niemand öffnet. Flavias Neugier lässt sie dennoch das Haus betreten. Überrascht wird sie dann aber doch, als sie an der Tür des Schlafzimmers den gesuchten Mr. Sambridge findet- leider jedoch über Kopf hängend und eindeutig tot. Flavia wäre nicht Flavia, wenn sie nach dem ersten Schrecken nicht bereits anfinge zu ermitteln. Sie untersucht den Leichnam so weit wie möglich und widmet sich dann noch vor dem Rufen der Polizei dem Zimmer. Hier findet sie überraschenderweise eine Menge alter Kinderbücher. Um der Stille zu Hause zu entkommen, stürzt sich Flavia in ihre eigenen Ermittlungen, und benutzt dazu auch Kontakte und Fähigkeiten, die sie in Kanada gelernt hat. Und ganz langsam lüftet sich ein Geheimnis nach dem anderen.
Sprachlich war es wie gewohnt, ein gut zu lesender Kriminalroman mit sympathischen und teils wirren Protagonisten. Flavia ist mittlerweile ein liebgewonnenes Mädchen, wobei man bei ihrem Verhalten auch immer wieder ihr Alter vergisst. Im Gegensatz zum Vorgängerband empfand ich diesen Band nun -genau wie Flavia- als Nach-Hause-Kommen. Man war wieder in der gewohnten Umgebung, in Flavias Element. In Kanada kam sie sich selbst und dadurch auch mir als Leser teils etwas fremd vor. Die Lösung des Mordfalls war spannend aufgebaut und erst lange nicht durchschaubar, dennoch tritt er etwas in den Hintergrund, im ganzen Roman geht es vor allem um die Entwicklung von Flavia.
Das Ende hatte ich tatsächlich nicht so erwartet, ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht mit Flavia und Buckshaw.