„Eine Leiche wirbelt Staub auf“ ist der mittlerweile siebte Roman um die junge Flavia de Luce von Alan Bradley.
Hier nun wird sie, nachdem sie gerade erst den Tod ihrer Mutter verdauen musste, auf ein Internat nach Kanada verfrachtet. Es kommt ihr wie Hochverrat vor, ihr geliebtes Zuhause, das Anwesen Buckshaw und ihren Vater sowie ihre eher ungeliebten Schwestern verlassen zu müssen. Schon die Überfahrt ist schwer zu ertragen, wird sie doch begleitet von dem nervtötenden Ehepaar Rainsmith. In Kanada angekommen betritt sie ihre neue Unterkunft, das Mädchenpensionat „Miss Bodycote`s Female Academy“ erst spät in der Nacht. Ein kaltes Willkommen. Zum Glück erhält sie ein Einzelzimmer, doch die nächste Überraschung lässt nicht lange auf sich warten. So fällt aus dem Kamin eine offensichtlich bereits seit längerem tote junge Frau, eingewickelt in eine britische Flagge. Falvia, die bereits mehrfach in der Vergangenheit mit Toten und der Lösung ihrer Todesumstände zu tun gehabt hat, war sofort daran interessiert, den Leichnam zu untersuchen, doch im fernen Kanada wusste eben noch niemand von ihren Fähigkeiten, und so wurde sie erstmal von der weiteren Untersuchung abgehalten. Zunächst hat Flavia aber auch genug damit zu tun, richtig in ihrer neuen Schule anzukommen. Zwischen den Mädchen gibt es geheime Cliquen und Machtkämpfe, die sich Falvia nicht auf den ersten Blick erschließen. Auch die Rektorin Miss Fawlthorne gibt ihr Rätsel auf. Dann endlich bekommt sie weitere Hinweise auf die Geheimorganisation „das Nest des Colchicus“, bei dem auch ihre Mutter Harriet , die in der Schule als ehemalige Schülerin wie eine Heldin verehrt wird, aktives Mitglied war. Flavia fällt es sehr schwer, hier auf so viele Hinterlassenschaften ihrer Mutter zu treffen, zu viele schmerzhafte Trauer wird wachgerufen, aber auch sehr große Erwartungen werden an sie gestellt.
Dann endlich wird sie weiter eingeweiht. Manche Internatsschüler werden in speziellen Fähigkeiten geschult, „Wir bilden dich in der Kunst der eleganten und diskreten Körperverletzung aus“…“Wir bilden euch sowohl in den traditionellen Fächern wie Chiffrieren, Codes entschlüsseln und so weiter aus als auch in den moderne, unkonventionellen Künsten, von denen nicht einmal die fantasievollsten heutigen Romanautoren träumen“. Alles natürlich unter strengster Geheimhaltung, und so erhält Flavia zu ihrer vollsten Glückseligkeit nachts noch Extrastunden in Chemie, Schwerpunkt natürlich Gifte. Dennoch wird jeder Tag zu einer Gratwanderung, weiß sie doch immer noch nicht, wem sie in der Schule wirklich vertrauen kann. Und ganz nebenbei ermittelt sie ja auch noch im Fall der Leiche aus ihrem Kamin.
Rein optisch hat sich die Covergestaltung in der Taschenbuchausgabe stark verändert, was zu dem Bruch der Erzählung, also der Umsiedlung nach Kanada passt. Hoffentlich wird bei der Rückkehr nach Buckshaw auch wieder die alte, unverwechselbare Gestaltung des Buchumschlags übernommen. Inhaltlich bleibt sich Flavia durch und durch treu, und macht direkt Lust auf das nächste Abenteuer der jungen Detektivin.