Seitdem Frank Miller und David Mazzucchelli vor vielen Jahren ihr „Batman – Das erste Jahr“ veröffentlicht haben und damit einiges an Aufsehen erregt haben erscheinen nun immer wieder in unregelmäßigen Abständen „Das erste Jahr“ Geschichten der DC Helden. Nach Batman, Green Arrow, Justice League, Nightwing, Batgirl und Robin hat nun auch der Flash Barry Allen seine Geschichte des ersten Jahres erhalten.
Das Leben des Forensikers Barry Allen ändert sich nach einem Blitzschlag komplett. Anstatt durch den Blitzschlag zu sterben vermischt sich der Blitz irgendwie mit den Chemikalien in Barrys Labor und verleiht ihm Superkräfte. Barry liegt Monatelang im Koma und als er erwacht muss er feststellen, dass er zum schnellsten Mann der Welt geworden ist.
Doch wie so oft ist aller Anfang schwer. Barry muss sich erst einmal in seine neuen Kräfte einfinden und verbraucht bei seinem Training nicht nur ein einziges Paar Schuhe, so dass immer mehr von seinem Geld für Sportschuhe ausgegeben wird. Das Laufen ist zwar kein Problem, doch das Anhalten funktioniert überhaupt nicht.
Während seines Trainings gelingt ihm durch einen dummen Zufall der Sprung in die Zukunft von Central City. Leider ist es nicht mehr die ruhige und beschauliche Stadt, die Barry kannte, sondern eine Dystopie, die von dem Superschurken Turtle regiert wird. Während Barry sich noch von seinem Schock von der Zeitreise erholt wird er von Soldaten angehalten. In letzter Sekunde wird er aber vom Flash gerettet, der ihm ein wenig über sein Leben erzählt und ihn dann wieder in die Vergangenheit schickt.
Dort angekommen versucht Barry nicht nur selbst zum Flash zu werden, sondern auch Turtle daran zu hindern zu diesem Despoten von Central City zu werden. Das erste Aufeinandertreffen der beiden Superwesen konnte Barry nur mit Glück für sich entscheiden, was auch ein wenig an der Hilfe von seinem Date Iris West liegt. Doch konnte er damit wirklich die Dystopie verhindern, oder hat er dieses Szenario für Central City jetzt nur beflügelt?
Der nun bei Panini Deutschland erschienene Sonderband „Flash Das erste Jahr“ kann von den Lesern entweder als Teil der Flash Reihe genossen werden, oder wie von mir als losgelöste Geschichte. Wie es bei Panini üblich ist, erhält man vorher kurze Infos, wo man die Geschichte einordnen muss und befindet sich dann kurz darauf im Geschehen.
Auch wenn man die Flash Reihe jetzt nicht wirklich kennt, kann man diesen Handlungsstrang auch völlig frei von der ganzen Flash Vorgeschichte lesen, denn hier wird ein Blick in die Vergangenheit des schnellsten Mann der Welt geworfen. Im Gegensatz zu der Deutschen Veröffentlichung ist die Handlung in den USA in der aktuellen Flash Heftreihe in den Hefte 70 bis 75 erschienen.
Verantwortlich dafür zeigte sich erneut Joshua Williamson, der nun schon seit 2016 die Abenteuer des „Roten Blitz“ schreibt. Diesem gelingt mit dieser „Year One“ Geschichte ein völlig neuer Ansatz auf die ersten Anläufe des schnellsten Manns der Erde, denn nicht alles lief so einfach wie es DC Showcase dem Leser weismachen wollte.
Am Zeichentisch hat für diesen Sechsteiler Howard Porter gesessen, der diese Handlung vom regulären Flash Zeichner Scott Kolins übernommen hat. Porter gelingt es die Atmosphäre der Vergangenheit, aber auch der dystopischen Zukunft perfekt einzufangen und seine Figuren immer passend in diesen Welten zu platzieren. Vor allem Barrys erstes Kostüm ist ihm wirklich gut gelungen und zeigt mal wieder welchen Einfallsreichtum die Helden in ihren Kinderschuhen an den Tag legen mussten.
„Flash Das erste Jahr“ ist eine gute Geschichte über die erste Zeit von Barry Allen als Superheld. Man sieht nicht nur noch einmal den Blitzeinschlag, sondern auch seine ersten Kämpfe gegen das Verbrechen. Dabei bezieht sich Williamson komplett auf Showcase Nr. 4 und damit auf die erste Geschichte des Silver Age Flash und schmückt diese dabei noch um weitere Ereignisse aus.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten