Mit dem Album „Fettes Brot lässt grüßen“ veröffentlichen die drei Hip Hop Musiker aus Hamburg im Rahmen „Gebäck in the Days“ Neuveröffentlichungen nun das vierte Album ihrer Diskografie erneut. Nachdem dieses nun schon lange vergriffen war erscheint es jetzt als digital überarbeitete Version mit Bonus-CD, so dass man nicht nur das Album erhält, sondern auch noch eine Menge Bonussongs, welche die Schaffensperiode gut widerspiegeln.
Für dieses Album konnten sich die drei Musiker von Fettes Brot nicht nur andere Gastmusiker an Bord holen, sondern auch noch die drei Protagonisten einer der erfolgreichsten deutschen Jugendhörspielreihen. So sind im Intro und im Outro des Albums Justus Jonas alias Oliver Rohrbeck, Bob Andrews alias Andreas Fröhlich und Peter Shaw alias Jens Wawraczeck zu hören. Diese sind auf der Suche nach den verlorenen Aufnahmen der Band und haben durch großes Glück die Mastertapes wiedergefunden, die sie nun erst einmal hören müssen.
Zu Beginn melden sich die drei Brote zuerst einmal zurück und berichten kurz was zwischen dem letzten Album und dem aktuellen Album geschehen ist. Danach folgt auch schon die erste Singleauskopplung des Albums. „Lieblingslied“ ist ein netter Song über die große Liebe und auch über das Abflauen dieser Liebe im Laufe der Zeit.
Nach „Bundeskanzler“ einer offiziellen Rückmeldung der Band und geplanten Machtübernahme des Bundeskanzleramts folgt mit „Geld abheben“ eine lustiger Song über Geldmangel und wie man schnell an eben dieses kommt. Im Prinzip eine Fortsetzung vom EAV Hit „Banküberfall“ auf dem im Song auch angespielt wird.
„Können diese Augen lügen“ ist die zweite Single des Albums und ist etwas völlig anderes als die vorherigen Songs. Der Einsatz von Bläsern im Intro kommt hier passend zur Geltung und der Beat während des Songs ist wirklich gut eingesetzt.
Nach König Boris Gesangseinlage „Spidermann & ich“ welches für Fans dieses Superhelden wirklich schön zu hören ist, kommt mit „Viele Wege führen nach Rom“ die dritte Singleauskopplung des Albums.
Track 13 ist „Krankenhausreif“, welches vor allen Dingen Fremdenhass und Chauvinismus anprangert und leider immer noch aktuell ist. Dem folgt das nette „Traffic Jam“, welches vom deutschen Bananarama Cover „Nicolette Krebitz wartet“ abgelöst wird. Dieses spielen die drei Brote mit Tocotronic, so dass aus dem Song ein Rockkracher geworden ist.
Der vorletzte richtige Song des Albums ist „Rock Mic’s“ mit dem ich mich zu Beginn überhaupt nicht anfreunden konnte. Nach mehrmaligen hören hat sich der Song aber zu einem meiner Lieblingssongs des Albums entwickelt. Vor allem der gute Einsatz der Simpsons Zitate ist wirklich cool.
Den Abschluss macht „Wie heißt Du!“ bei dem die Band noch die Unterstützung von Heinz Strunk erhalten hat. Ein recht witziger Song, der einen aber durch seine Hintergründigkeit dennoch zum Nachdenken anregt. Den endgültigen Abschluss machen aber wieder die drei Fragezeichen, die aus dem Album ausleiten.
Die Bonus-CD bei „Fettes Brot lässt grüßen“ enthält elf Zusatzsongs. Dabei sind wieder Non-Album Singles, Single B-Seiten sowie unveröffentlichte Tracks. Diese runden das Album nur noch mehr ab und zeigen, was die Band nebenbei noch so alles nebenher gemacht hat.
Den Anfang macht „Da draußen“ was ein unglaublicher cooler Song ist und sich auch zu einer Art Hymne für die Band entwickelt hat. Das witzige „Das Lied vom Ende“ ist der zweite Song, der abgelöst wird von „Herrenabend“. Beide sind schon auf „Fettes Brot für die Welt“ veröffentlicht worden, ebenso wie „Jugend forscht“. Der Song, den die Band zusammen mit „eins zwo“ aufgenommen hat, war auch die B-Seite von „Viele Weg führen nach Rom“ und soll das Leben auf Tour widerspiegeln.
Nach dem wirklich guten „Rock Mic’s“ Ill Will Remix folgt mit „Ruf mich an“ eine weitere Non-Album Single. Für dieses Projekt konnte die band damals den großen Entertainer James Last gewinnen, der dem Song das gewisse Etwas verleiht. Nach „Können diese Augen lügen „ in der Ill Will Altona Version folgen vier Songs die bisher noch unveröffentlicht waren.
Den Anfang macht „Wie heißt Du!“ im Björn Beton und DJ Deadline Remix. Dem folgen zwei Demoversionen, von denen „Überflieger“ bisher noch nicht ins Reine aufgenommen wurde. Der zweite Song „Lieblingslied“ ist noch völlig anders als die Albumversion, spiegelt aber gut das Entwicklungsstadium des Songs wider. Auch auf der Bonus-CD beschließen die drei Fragezeichen das Ende des Albums und finden die passenden Schlussworte.
Persönlich finde ich „Fettes Brot lässt grüßen“ ist das schwächste Album der vier Neuveröffentlichungen. Zwar kann man hier wirklich gut sehen, wie sich die Band musikalisch weiterentwickelt hat, doch irgendwie ist der Funke bei mir nicht wirklich übergesprungen. Es gibt zwar viele gute Songs auf dem Album, aber auch ebenso viele schwache Songs. Dennoch ist es ein Fettes Brot Album und die Songs auf der Bonus-CD sind hierbei wirklich hervorragend und gut ausgewählt.