Jarvis Dolan (Eddie Marsan) ist einer der kontroversesten Radiomoderatoren Londons. Entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn Abgrundtief, da er genau das Ausspricht, was die Politiker verheimlichen wollen. Nach einem Angriff auf seine Person plant er zusammen mit seinem Produzenten Norman Burgess (Anthony Head) und seinem ehemaligen Partner Andrew Wilde (Paul Anderson) ein neues Konzept für seine Show.
Gesagt getan und schon bald sitzt Jarvis wieder im Studio und zieht seine Show ab. Dabei wird er wie immer von Tontechniker Anthony (Alexis Rodney) und Praktikantin Claire (Ivana Baquero) unterstützt. Jarvis ist mitten in einem seiner Monologe, als er plötzlich merkt, wie heiß es im Studio ist. Auf seine Anfrage die Temperatur zu regeln reagiert niemand. Als dann aber auch niemand den brisanten Beitrag von Jarvis sendet, beginnt er wütend zu werden.
Plötzlich geht das Licht in der Regie an und Jarvis sieht, dass zwei maskierte Verbrecher das Studio übernommen und die Tontechniker als Geisel genommen haben. Sie geben ihm die Anweisung mit der Show wie gewohnt weiterzumachen, da er ansonsten Konsequenzen zu fürchten hat. Zuerst macht er auch was die Gangster verlangen, doch dann möchte er seine Show nutzen um Hilfe zu rufen.
Ein großer Fehler, denn einer der Gangster kommt ins Studio und versucht Jarvis den Finger abzuschneiden. Zu Jarvis Glück stoppt der zweite Verbrecher seinen Komplizen. Dies war nur ein kleiner Vorgeschmack, für den Fall, dass er erneut geht die Regeln verstößt. Man verspricht ihm aber, dass alles vorüber ist nach der Show mit Andrew. Leider kommt alles ganz anders und schon bald liegt ein toter Andrew im Studio und Jarvis muss sich um Kopf und Kragen reden um nicht der Nächste zu werden…
Mit „Feedback“ zeigen Pedro C. Alonso und Alberto Marini einen Abgrund der menschlichen Psyche. Eddie Marsan ist hier eine wirklich großartige Besetzung und wechselt mit seiner Figur von einem ins andere Extrem. Der Schauspieler, den man eigentlich für seine eher dümmlichen Rollen kennt, ist eine gute Wahl und zeigt hier, dass er auch „böse und gemein“ kann. Dabei fängt alles ganz harmlos an und er ist der typisch überhebliche Star, der meint alles im Griff zu haben und jeden herumkommandieren zu können.
Doch schon bald ändert sich der Ton des Films. Aus dem gefeierten Star wird schnell das Opfer, welches von seinen Peinigern erpresst, bedroht und sogar verletzt wird. Die ständige Angst, was als nächstes passieren wird ist, schwebt wie ein Damoklesschwert nicht nur über dem Protagonisten, sondern auch über dem Zuschauer. Das Bedrückende an der ganzen Sache ist nicht nur die Tat an sich, sondern auch das Eingesperrt sein in diesem engen Raum, ohne zu wissen, was jetzt genau in der Regie passiert.
Von der Idee her ist „Feedback“ ein durchweg spannender Thriller mit einigen Schwächen in der Handlung. An manchen Stellen war der Film mir aber deutlich zu brutal. Diese Explizitheit an Brutalität hätte nicht unbedingt sein müssen, damit der Film funktioniert. Mir ist bewusst, dass es ohne Gewalt nicht geklappt hätte, aber hier war die Art des Mordens schon deutlich an der Grenze des guten Geschmacks.
Persönlich fand ich aber wiederum den Twist in der Handlung mehr als gelungen, da man als Zuschauer eigentlich niemals mit dieser Entwicklung rechnen konnte. Nicht nur die Offenbarung, wer die Geiselnehmer wirklich sind, sondern auch alles was dann im Anschluss nach dem Mord an Andrew Wilde geschieht. Es ist daher eine gut durchdachte Handlung, mit einem überraschenden Ende.
Meine Meinung: 8 von 10 Punkten