Fear Factory haben Mitte Juni 2021 ihr zehntes Album „Aggression Continuum“ veröffentlicht, und zwar mit dem Line-up: Burton C. Bell – vocals, Dino Cazares – guitars und bass, arrangements sowie Mike Heller an den Drums. Zwischen „Genexus“ und dem aktuellen Werk liegen sechs Jahre und damit die längste Pause zwischen zwei Alben für die Band. Die Vocals von Burton C. Bell wurden glücklicherweise schon 2017 aufgenommen, sonst gäbe es die Platte, so, wahrscheinlich nicht. Die Band hat(te) allerlei Probleme und hat sie nach Außen getragen. Bell entschloss sich dann im letzten Jahr auszusteigen. Daher, ohne die vorab aufgenommen Vocals, würde die Platte, wahrscheinlich, so heute nicht existieren oder mit einem anderen Sänger. Aber Fear Factory ohne Bell oder Cazares? Das funktioniert nicht.
Schon im ersten Song „Recode“ hört man die Band, wie sie klingen soll mit allen Signature-Sounds. Bells cleanem Gesang, kombiniert mit Growls und die futuristischen Klänge in Kombination mit dem brachialen Metal-Sound, den die Angstfabrik definiert hat. „Disruptor“ und die Titeltrack machen damit genauso weiter. Manches Mal sind eher die harten Metal-Klänge im Vordergrund, ein anderes Mal eben die futuristischen Klänge betont. Oder was ganz anderes.
Die Formel wird über die gesamte Albumlänge nicht wirklich verändert. Die Frage ist allerdings, ob das der geneigte Hörer so haben möchte (also, eine „gravierende“ Änderung) oder ob es so nicht besser ist. Macht euch am besten selbst ein Bild und hört mal rein. Wenn man bedenkt, dass es das letzte Album mit Bell sein könnte – und wie gesagt: Wer möchte Fear Factory ohne Bell oder Cazares haben? – sollte man dem Ganzen eine Chance geben und sich einige Schmerzen im Genick „besorgen“. Es lohnt sich sicherlich.
Band: Fear Factory
Titel: Aggression Continuum
Label: Nuclear Blast Records
Genre: Futuristic Metal
VÖ: Juni 2021
Spielzeit: 48:34 Minuten
Wertung: 4 / 5