Nach einer recht geringen Wartezeit ist nun die dritte Staffel mit Father Brown (Mark Williams) bei Polyband erschienen. Erneut bietet die Staffel 15 spannende Kriminalfälle um den gewitzten Pfarrer und seine loyalen Begleiter. Dabei ist er dem Gesetz in Person von Inspector Sullivan (Tom Chambers) ein Dorn im Auge, hat der Pfarrer doch meist den richtigen Riecher – denn wo ein Mord passiert, ist Father Brown nicht weit.
Tatsächlich ist es schon fast ein wenig verwunderlich, dass entweder er, Mrs. McCarthy (Sorcha Cusack), oder Lady Felicia (Nancy Carroll) direkt beim Verbrechen vor Ort sind. Die Tathergänge sind gewohnt skurril, bisweilen sogar etwas sehr konstruiert, aber der Schwerpunkt der Serie liegt eindeutig auf den fünf Hauptfiguren. Dabei übertrifft sich Mark Williams immer wieder selbst, seine Darstellung des Father Browns macht unglaublich Spaß. Es genügen tatsächlich Kleinigkeiten wie das Naserümpfen, oder auch sein ganz spezieller Gang.
Doch auch die weiteren Figuren der Serie bekommen mehr Raum. Chaffeur Sid (Alex Price) ist bei fast jedem Fall nun involviert und auch die „Freundschaft“ und die Sticheleien zwischen Mrs. McCarthy und Lady Felicia haben in jeder Folge Platz. Was in der Episode der zweiten Staffel mit einem Kranken Father Brown begonnen hat, wird hier nun weitergeführt – nicht nur der Father ermittelt, sondern eigentlich alle vier zusammen. Häufig trifft sich das Quartett zu Fallbesprechungen in der Küche des Pfarrers.
Die Episoden der Staffel an sich könnten unterschiedlicher gar nicht sein. Von Geheimagenten die ein altes Herrenhaus als ihren Stützpunkt haben, über eine Sekte bis hin zu Verschwörungen im Priesterseminar wird alles geboten. Herausragend waren für mich die Episoden mit dem Meisterdieb Flambeau der ein wertvolles Bild stehen möchte, oder die als Inspector Sullivan selbst Hauptverdächtiger war und daher die Hilfe des Pfarrers wirklich benötigte.
Wie auch schon in den vorherigen Staffeln sind die Kulissen und Kostüme sehr gut gelungen. Auch Inhaltlich wird die Zeit der 1950er Jahre in England gut dargestellt, es geht beispielsweise vielfach um die beginnende Emanzipation der Frau, oder das Nachkriegstrauma.
Persönlich bin ich ein großer Fan der Serie geworden, auch wenn die Kriminalfälle nicht immer logisch und einzelne Folgen sehr verwirrend anmuten. Dieses wird aber durch die charmante Darstellung der einzelnen Figuren wieder ausgeglichen. Ich hoffe, dass die Serie noch eine lange Lebensdauer hat und wir Zuschauer in noch weiteren Genuss von „Father Brown“ kommen können. Die DVD bietet neben der deutschen Tonspur auch die englische Tonspur sowie deutsche Untertitel.