Friedrich von Gartner und die junge Elisabeth Marie Dufage befinden sich noch immer auf der Flucht. Eigentlich sollte es ein leichtes sein, die Schweiz zu verlassen, doch nun soll von Gartner den ehemaligen Arzt von Marie ermordet haben. Ein Trick um die beiden aus der Reserve zu locken. Durch seine Kontakte beim Vatikan gelingt es von Gartner eine Fluchtmöglichkeit per Boot zu organisieren, doch kurz vor der Ankunft sieht Marie die Farbe „Rot“ bei einer alten Frau und den Tauben, die sie füttert. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt und schon bald beginnen die Tauben die Flüchtenden anzugreifen und die alte Frau sie zu verfolgen. In letzter Sekunde können sie sich auf Boot retten, doch ist die Gefahr damit wirklich abgewendet?
Gleichzeitig verhandelt der Engel Il-Gibr mit seinem „Vorgesetzten“ seine Freigabe. Da Il-Gibr davon überzeugt ist, dass er sich in die Krankenschwester Karen DeSalvo verliebt hat und den Rest seines Lebens mit ihr verbringen möchte, will er seine Unsterblichkeit aufgeben. Sein „Chef“ versucht ihn davon zu überzeugen nicht so verrückt zu sein und sich auf seine Wurzeln zu beruhen. Doch Il-Gibr ist nicht zu überzeugen, da er in Karen die wahre Liebe sieht. Er hat sogar schon dafür gesorgt, dass er einen Körper für die Zeit nach der Unsterblichkeit hat. Ein Engel der diese aufgibt muss einen frisch Verstorbenen haben, in dessen Körper seine Seele einfahren kann. Zum Glück für Il-Gibr gibt es Pascal Lemire, der alles verloren hat.
Ebenso wie bei der zweiten Episode greift die dritte Episode von Marco Göllners phantastischer Hörspielreihe „Fallen“ den Cliffhanger aus dem vorherigen Teil auf. Dabei gibt es keine Einleitung und auch keinen wirklichen Rückblick. Man wird direkt ins Geschehen von „Fallen“ geworfen. Diese Episode beginnt mit dem weiteren Leben von Pascal Lemire, der einen Schicksalsschlag nach dem anderen erlebt.
Göllner gelingt es auch in der dritten Episode die Spannung wieder weit oben zu halten. Dadurch, dass er in den sechs Episoden eine zusammenhängende Geschichte erzählt, ist die Handlung zwischendurch immer noch etwas verwirrend. Wie kommen die Engel auf die Erde, was ist ihr Zweck und was hat es mit Marie auf sich. Göllner liefert kleine Happen, die sich immer mehr zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Genau dies macht aber die Serie aus. Die Erzählung ist gut und auch die Nutzung der „Puzzleerzählung“ ist wirklich ein gelungenes Stilmittel.
Für die Umsetzung der Geschichte konnte Göllner auf die nun schon aus zwei Episoden bekannten Stimmen wie Lilli Martha König als Elisabeth Marie Dufage, Till Hagen als Dr. Angerer, Frank Röth als Friedrich von Gartner, Florian Halm als Il-Gibr, Deborah Weigert als Karen DeSalvo und Peter Groeger als Kardinal Weiher. Dazu kommen noch Michael Prelle, Thomas Nero Wolff, Dirk Hardegen, Thilo Schmitz, Bernd Vollbrecht, Wanja Mues, Felix Würgler, Kenneth Huber und Deborah Weigert. Auch diesmal ist es den Machern und den Sprechern wieder gelungen ein spannendes Hörspiel zu produzieren. Die Soundeffekte und die Abschnitttrennungen fügen sich gut ins Gesamtgefüge und tragen dabei zum Spannungsaufbau bei. „Baton Rouge“ ist eine spannende dritte Episode, die Lust auf mehr macht. Das Ende ist wieder Atemberaubend und ein wenig verteufle ich die Macher, dass ich nun auf die Fortsetzung warten muss. Die Spannung auf die nächste Episode wächst von Folge zu Folge, was einen wirklich verrückt macht.