Der ehemalige Soldat der Schweizer Garde Friedrich von Gartner befindet sich immer noch in der psychiatrischen Einrichtung in welcher sich die junge Elisabeth Marie Dufage aufhält. Eigentlich sollte es ein Routineauftrag werden, doch wie so oft ist nichts so wie es scheint. Die Person die sich als Maries behandelnder Arzt ausgibt ist ein Schwindler. Nun trachtet er nach Maries Leben, muss sich aber der Gegenwehr von Gartners erwehren. Diesem gelingt es mit letzter Kraft den Angreifer zu stoppen und zusammen mit Marie aus der psychiatrischen Einrichtung zu fliehen.
Sein Kontaktmann im Vatikan Kardinal Weiher ist bei der Flucht leider keine große Hilfe. Da er Informationen vor von Gartner ferngehalten hat, ist von Gartner nun in dieser Misere. Weiher verspricht zwar sich zu kümmern, doch verlassen sollte sich von Gartner darauf nicht zu sehr. Sein nächster Halt ist ein kleines Restaurant in dem Marie ihm alles über ihre seltsamen Kräfte und auch über ihre wunderbare Begegnung berichtet. Ihre Gabe ist , dass Marie die Farbe „Rot“ sieht wenn jemand lügt, egal wo – auch in Zeitschriften. Ihre seltsame Begegnung hatte sie kurz vor dem Tod ihrer Mutter. Dort hat sie scheinbar einen Engel gesehen, der über ihre Mutter gewacht hat.
Zur gleichen Zeit verbringt die Krankenschwester Karen DeSalvo einen aufregenden Abend mit einem Mann, den sie gerade erst kennengelernt hat. Dieser hat auf ihrer Station schwerkranke begleitet. Das Problem war, dass nur sie ihn sehen konnte. An diesem Abend zeigt der seltsame Mann ihr wer er wirklich ist – denn auch er ist ein Engel. Im Gegensatz zu den Mythen hat er aber schwarze Feder und verzehrt sich vor Liebe zu Karen und möchte die Nacht mit ihr verbringen. Ein riskantes Spiel, denn dieser Mann wird von Seinesgleichen aus irgendeinem Grund gesucht.
Die zweite Episode von Marco Göllners Hörspielreihe „Fallen“ schließt direkt an den Cliffhanger aus dem ersten Teil an. Man wird ohne Vorwarnung wieder direkt insGeschehen geworfen und befindet sich sofort im Kampf zwischen von Gartner und Dr. Angerer, der was Anderes zu sein scheint als er vorgibt. Damit eröffnet Göllner das zweite Kapitel mit einer gewaltigen Actionszene, die Lust auf mehr macht. Danach wird aber erst einmal wieder auf die Bremse getreten und es wird ein wenig an der weiteren Handlung gearbeitet.
Diese ist aber zum jetzigen Zeitpunkt noch ein wenig verwirrend. Die Engel weilen unter uns und tragen ihren ganz eigenen Kampf aus. Wer dabei aber die Guten und wer die Bösen sind, ist bisher noch unklar. Als Grundlage für die Geschichte diene Göllner eine Idee von Oliver Döring, der nicht erst seit „End f Time“ bekannt ist für seine gut durchdachten Hörspielserien, die zwar verwirrend erscheinen, zum Ende aber einen Sinn ergeben.
Für die Umsetzung der Idee konnte Göllner auf die aus der ersten Episode bekannte Sprechercrew zurückgreifen. So kann man Lilli Martha König als Elisabeth Marie Dufage, Till Hagen als Dr. Angerer, Frank Röth als Friedrich von Gartner, Florian Halm als Il-Gibr, Deborah Weigert als Karen DeSalvo und Peter Groeger als Kardinal Weiher. Dzu kommen noch in weiteren Rollen Thomas Thieme, Romanus Fuhrmann, Kaya Marie Möller, Gerrit-Schmidt-Foß, Felix Würgeler, Bernd Vollbrecht, Michael Prelle, Markus Pfeiffer, Tilo Schmitz, Thomas Nero Wolf, Katrin Fröhlich, Gordon Piedesack, Olli Schulz, Antje von der Ahe und Wanja Mues. Zusammen mit den unglaublich gut platzierten Soundeffekten und auch mit den meisterhaft platzierten Trennungsgeräuschen zwischen den einzelnen Kapiteln, gelingt es Göllner ein verwirrendes, aber durchaus spannendes Hörspiel zu produzieren.
Das Cover von „Genf“ erinnert ein wenig an Neil Gaimans „Coraline“ hat aber damit überhaupt nichts zu tun. Der Spannungsaufbau der Geschichte ist gut gelungen und Göllner gelingt es uns Hörer bei der Stange zu halten. Durch kleine Happen gelingt es ihm die Erwartungen hoch zu halten und vor allem das Ende der Episode trägt dazu bei, die Spannung auf die nächste Folge zu steigern.