Obwohl Friedrich von Gartner seinen Job als Soldat bei der Schweizer Garde schon lange an den Nagel gehängt hat und nun im Sicherheitsgeschäft tätig ist, wird er dennoch von seinem alten Arbeitgeber für einen Job kontaktiert. Nachdem Kardinal Weiher die Glaubensfrage mit ihm beredet hat, zeigt er ihm ein seltsames Foto von einem Selbstmörder. Bei dieser Aufnahme handelt es sich aber nicht um ein gewöhnliches Bild, sondern um drei Bilder, die Übereinanderliegen und bei genauerem Hinsehen kann man auf diesem Dreierbild kann man scheinbar einen Engel sehen. Diese Aufnahme wäre daher der erste Beweis, dass Gott und seine Abgesandten wirklich existieren.
Die einzige Zeugin dieses „Unfalls“ war die junge Elisabeth Marie Dufage, deren Mutter sich scheinbar in der gleichen Sekunde erhängt hat, wie der Engel gestorben ist. Doch Elisabeth ist nun in einer psychiatrischen Einrichtung, weshalb sich von Gartner eine passende Geschichte zurechtlegen muss, um diese dort besuchen zu können. Getarnt als Priester gelingt ihm ein Zugang zu Elisabeth, die übersinnliche Kräfte zu besitzen scheint. Sie erkennt sofort die Lügen die von Gartner ihr auftischt und kann mittels Gedankenkraft Stühle bewegen. Dennoch vertraut sie von Gartner und beginnt ihm von den schicksalhaften Ereignissen zu erzählen.
Fast gleichzeitig trifft die Krankenschwester Karen DeSalvo am Bett eines schwerkranken Jungen einen netten jungen Mann, der sich als Trainer des Jungen ausgibt. Sie unterhalten sich nett, doch dann ist die Besuchszeit zu Ende und der Mann muss gehen. Einige Zeit später trifft Karen den gleichen Mann am Bett eines anderen schwerkranken Jungen wieder. Ein Zufall? Erschwerend kommt hinzu, dass sie scheinbar die einzige zu sein scheint, die ihn sehen kann.
Mit der neuen Hörspielreihe „Fallen“ eröffnet Marco Göllner eine spannende Geschichte zwischen Mystery, Fantasy und Horror. Hierzu greift er auf die Glaubensfrage zurück und nutzt als übernatürliche Quelle der Geschichte einige Engel, die sich scheinbar im Kampf gegeneinander befinden. Dieses spüren nun zum ersten Mal auch die Menschen, was der Anstoß für eine riesige Kettenreaktion ist. Als Inspiration für diese Geschichte diente Göllner eine Idee von Oliver Döring.
Wie man es von Göllner von seiner früheren Arbeit an einer anderen Hörspielreihe kennt, nutz er das Stilmittel des Vor- beziehungsweise Zurückspulen der Handlung. Damit kann er gut Zeitabschnitte überbrücken, aber auch die unterschiedlichen Handlungsebenen voneinander abtrennen. Passend dazu setzt er auch die Musik ein, die ebenso wie in einer Fernsehserie die Dramatik unterstreichen. Hierbei ist es aber wichtig zu erwähnen, dass Göllner nicht nur Instrumentalstücke verwendet, sondern ganze Songs in sein Hörspiel einbaut.
Für die Umsetzung der Geschichte konnte Göllner auf eine hochkarätige Sprechercrew setzen. So kann man Frank Schaff, Tilo Schmitz, Frank Röth, Peter Groeger, Florian Halm, Deborah Weigert, Thomas Thieme, Romanus Fuhrmann, Michael Prelle, Tobias Brecklinghaus, Bernd Vollbrecht, Marion von Stengel, Till Hagen, Lilli Martha König und Wanja Mues hören. Diesen gelingt es eine dichte Atmosphäre zu schaffen und so dem Hörspiel Leben einzuhauchen.
Persönlich hat mir der erste Teil von „Fallen“ wirklich gut gefallen. Die Ereignisse von „Paris“ waren wirklich erstaunlich und haben die Lust nach mehr in mir geweckt. Göllner gelingt es den Hörer vor dem Gerät zu bannen und begierig die Fortsetzung der Geschichte zu erwarten. Es wird nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig verraten. Leider ist die Gesamtlaufzeit von 47 Minuten ein wenig kurz, dennoch aber völlig ausreichend, bedenkt man mit wie viel Inhalt sie schon gefüllt sind.