Der Schweizer Ausnahmemusiker Bastian Baker veröffentlicht nun auch sein drittes Album „Facing Canyons“ auf dem deutschen Markt. Aufgenommen wurde es im Jahre 2015 und auch kurz danach in der Schweiz veröffentlicht. Dort stieg es direkt auf den zweiten Platz der Charts. Nun kann man sich auch auf dem deutschen Markt von Bakers Können ein Bild machen. In 13 Songs zeigt der Künstler welche unterschiedlichen Einflüsse in ihm stecken und wie facettenreich er an den Begriff Musik herangeht.
Das Album beginnt mit „We are the Ones (#FF)“ welches als perfekter Opener ausgewählt wurde. Der Song ist poppig und geht sofort als Ohrwurm direkt ins Blut über. Das Besondere des Songs kommt aber erst nach dem ersten Refrain, wenn die deutlichen Country Einflüsse ins Spiel kommen. Diese machen den Song aber nicht schlecht, oder verschandeln ihn gar, sondern sind eine passende Ergänzung zu Bakers Gesang und fügen sich gut ins Gesamtgefüge.
„Tattoo on my Brain“ ist von der Musik her ähnlich. Die Gitarre ist zuerst neben Bakers Stimme das Dominante, findet dann aber ganz schnell Unterstützung durch die anderen Instrumente. Ein vollklingender Song, der nach dem Opener Lust macht das Album komplett zu hören.
Nach dem etwas ruhigeren aber durchaus atmosphärischen „Planned it all“ folgt mit „Everything we do“ die Singleauskopplung des Albums. Auch wenn der Text nicht ganz passend zu der Musik ist, ist der Song durch die Melodie für mich dennoch ein „Gute-Laune-Song“. Irgendwie passt dieser eher nachdenkliche Text nicht ganz zur Musik, was aber auch den Reiz des Songs ausmacht.
„Follow the Wind“und „Rainbow“ sind nette Stücke, die man gut hören kann. Der siebte Song des Albums sticht wieder etwas heraus. Zum einen hat er wieder deutliche Country Einflüsse, zum anderen erinnert er mich vom Songaufbau ein wenig an „Wicked Game“ von Chris Isaak. Dieses in Kombination ist wirklich hervorragend und wird sich auch in meiner persönlichen Playlist verankern.
Dem folgt „Tell the Night“ was gegenüber dem Vorgänger ein wenig blass aussieht, im Refrain aber durch die klasse Melodie wieder ein wenig an Boden gewinnt. Nach „White Room“ folgt mit „I won’t Cry“ ein weiterer Meilenstein des Albums. Hier erhält man fast nur das Grundpaket. Gesang, Gitarre und Klavier, was den Song auch ausmacht. Ein Herzschmerz Song, den man durch seinen Aufbau und die stimmliche Leistung von Baker aber eigentlich immer wieder hören kann.
„Charlie from Sydney“ fängt musikalisch ähnlich an, legt im Refrain dann aber deutlich zu. Nach „Leaving Tomorrow“ – sehr guter Titel für den Song vor dem letzten Song – folgt mit „Give me your Heart“ der letzte Song des Albums. Dieser ist nicht nur der längste Song bei der knapp 60-Minuten Spieldauer, sondern ist auch einer der Ungewöhnlichsten. Der erste Teil des Songs ist so wie einige andere Songs des Albums auch. Ein unglaublicher Basslauf, nette Gitarrenklänge und eine unglaubliche Gesangsleistung. Bei etwas über der Hälfte, als man denkt, der Song sei schon zu Ende wird einfach instrumental weitergespielt. Ein netter Ausklang für ein gutes Album.
„Facing Canyons“ ist ein gelungenes Album. Im Großen und Ganzen eignen sich die Songs gut um das Album nebenbei zu hören. Nichts desto trotz kann man sich auch gut in die Songs hineinhören und man entdeckt bei jedem neuen Hören weitere Facetten, die das Album noch hörenswerter machen.