Every Time I Die haben sich 1998 in Buffalo, New York, gegründet und waren bei einigen Labels unterwegs. Aber längst nicht so vielen wie einige ihrer Kollegen. Vor über zehn Jahren sind sie von Ferret Music nach Epitaph Records gewechselt und sind seitdem dort. Ihr aktuelles Werk “Radical” ist Ende Oktober 2021 dort erschienen. Nach einer fünfjährigen Albumpause seit “Low Teens” (2016). Geläufig ist mir die Band allerdings schon seit “Hot Damn!” aus dem Jahre 2003.
In ihrer Diskopgraphie wurde mit vielen Musikstilen experimentiert. Darunter Screamo, Metalcore, Hardcore, Hardcore-Punk, Alternative und einigem mehr. Auf dem aktuellen Studioalbum befinden sich viele dieser Stile. Metalcore, Hardcore und das punkige sind am stärksten ausgeprägt. Sowie eben seit jeher.
Das chaotische aus dem sogenannte Mathcore konnte sich die Band, glücklicherweise, auch nicht verkneifen. Denn für mich waren das immer die Aushängeschilder. Diese wirre Mischung aus allen Stilen und dennoch Raum für viele andere Stilistiken zu schaffen, diese auszufüllen. Und zwar so, dass es gut, homogen klingt. Sich also im Soundgebilde des jeweiligen Stücks einfügt.
Dass die Band keinesfalls nach über zwanzig Jahren im Geschäft keinesfalls an Energie verloren hat, kann man schön am Opener “Dark Distance”, an “Sly”, dem nachfolgenden Stück, und “Planet Shit” sehen beziehungsweise hören. Sehen ja nur, wenn es mal wieder Live-Auftritte gibt. Aber “Sly” hat schon einige Stelle an Eingängigkeit, die im vierten Track mir einen Ohrwurm generiert hat. “Post Boredom” heißt das gute Dingen und rockt richtig. Ich mag den Basslauf zu Beginn und den cleanen Gesangsteil, das eingängige Riffing und sonst auch alles an diesem Track.
Die Abwechslung, die sich allein in diesen vier Songs zeigt, zieht sich durch das komplette Album. Kein Stück ist hier schlecht oder gar “nur” Beiwerk, sondern hat echten Mehrwert für das neunte Studioalbum “Radical” und damit ist dieser Longplayer wieder genau das richtige für Fans der Band, der genannten Genres und einer nötigen Offenheit, um Freude an solcher Musik zu empfinden. Grandios und um Längen besser als vieles, was dieses Jahr bisher veröffentlicht wurde.
Bewertung: 4,5 von 5