Die junge und ehrgeizige Reporterin Katja Salonen (Kreeta Salinen) ist bei einer anderen Reportage zufällig Zeuge eines Streits zwischen dem ehemaligen Fußballstar Samuli Tolonen (Jussi Partannen) und dem aufstrebendem Geschäftsmann Kristian Laine (Antti Luusuaniemi).
Da sie darüber berichtet und Tolonen als den Bösen darstellt, muss sie sich vielen Anfeindungen im Internet gegenübersehen. Auch wenn Tolonen schon länger nicht mehr fest in Finnland lebt und seine Zeit beim FC Barcelona auch schon längst vorbei ist, wird er in seinem Heimatort immer noch als Volksheld gefeiert.
Nach Veröffentlichung des Artikels passiert aber auch noch etwas anderes sehr Ungewöhnliches. Tolonen, der sonst keine Interviews gibt, meldet sich bei Katja und möchte nicht nur seine Sicht der Dinge darstellen, sondern auch noch exklusiv eine andere Bombe platzen lassen. Er verabredet ein Treffen bei seinem nächsten Finnlandsaufenthalt.
Leider kommt es nicht mehr dazu. Katjas Chefredakteur Juha Leinonen (Mikko Nousiainen) gehört zu einem Netzwerk einflussreicher Geschäftsleute, die alle Geld in das neue Projekt von Laine investiert haben. Als er dort von der Ankündigung Tolonens erzählt sind diese natürlich nicht begeistert. Allen voran der Bürgermeister der Stadt Pekka Välimaa (Tobias Zilliacus), der mit seiner Frau sofort nach Spanien reist um Tolonen zur Rede zu stellen.
Dieses Gespräch verläuft aber nicht ganz nach Plan und kurz darauf ist Tolonen tot. Katja reist für eine exklusive Berichterstattung nach Spanien, wird aber vorerst von der Polizei geblockt. Es gelingt ihr aber mit der Witwe Tolonens in Kontakt zu treten, die ihr von verschwundenen 2 Millionen Euro erzählt.
Katja beginnt der Spur des Geldes zu folgen und bringt damit nicht nur ihren eigenen Ruf, sondern auch ihr Leben in Gefahr. Was sie herausfindet, geht weit über das Vermächtnis des ehemaligen Fußballstars hinaus und deckt einen Skandal auf, den die finnische Finanzwelt komplett erschüttert.
Die finnische Thrillerserie „Enemy of the People” oder “Kansan vihollinen” im Original zeichnet ein spannendes Bild zwischen Presse, Lesern und den Personen über die Berichtet wird. Als Hauptfigur hat man die junge und ehrgeizige Reporterin Katja Salonen ausgesucht, die ihren vorherigen Job aufgeben musste und nun bei einer kleineren Zeitung neu durchstarten möchte.
Doch dies ist einfacher gesagt als getan. Als sie endlich eine Geschichte hat, muss sie um ihr Leben fürchten. Nicht jeder ist an der Wahrheit interessiert, vor allem nicht, wenn es eine unbequeme Wahrheit ist. Die Menschen verschließen lieber die Augen, oder sehen nur ihre eigene Realität, oder ihren eigenen Vorteil. Und sollte jemand dieses nicht so sehen, dann ist diese Person der Gegner oder Feind, den man beschimpfen kann, oder im schlimmsten Fall Mundtot machen muss.
„Enemy of the People“ ist eine wirklich gut durchdachte Serie, die sehr gut die Schattenseiten des Journalismus zeigt. Doch nicht nur das, auch die Gefahren des zu schnellen und zu einfach verdienten Geldes werden gezeigt und wie weit Menschen gehen können, um schnell reich zu werden. Dabei ist nicht nur die Rede von der Kryptowährung, sondern auch von dem schnell verdienten Geld, wenn man die eigenen Freunde hintergeht.
Die Handlung war überraschend spannend und auch sehr gut durchdacht. Als Zuschauer wusste man zwar schon früh, wer der Mörder des Fußballstars war, doch die Gründe dafür sind bis zum Ende der Serie auch für uns Zuschauer völlig unklar. Da befinden wir uns fast immer auf gleicher Ebene mit den Hauptdarstellern.
Ich fand die Serie wirklich gelungen, was nicht nur an der Handlung, sondern auch an den stark besetzten Darstellern lag. Die Hauptfigur war zielstrebig und hat sich in den Fall verbissen, leider manchmal auch ein wenig zu sehr, so dass sie für alle Gefahren um sich herum blind ist. Aber auch die Nebenfiguren sind sehr gut besetzt und man kauft ihnen ihr teilweise irrationales Verhalten an jeder Stelle ab.
Da es sich bei dieser Veröffentlichung um die erste Staffel handelt, bin ich sehr gespannt, ob und wie es weitergehen wird. Diese Handlung ist im Grunde erzählt, es gibt aber noch einige offene Handlungsstränge, die man noch gut weiter ausarbeiten könnte. Ich bin sehr gespannt, ob es irgendwann weitergehen wird.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten