In der kleinen Gemeinde Ellerbeck im Emsland soll eine Schweinmastanlage gebaut werden. Initiator dieser Großinvestition ist Bürgermeister Alexander ter Hensen (Markus John) der dies kurz vor der Bürgermeisterwahl noch schnell unter Dach und Fach bringen möchte.
Dabei hat der Bürgermeister aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die Bürgerinitiative gegen die Schweinemastanlage um Bürgermeisterkandidatin Yvonne (Inka Friedrich) hat dort auch noch ein Wörtchen mitzureden und setzt alles dran den Bau zu verhindern. Allein dafür hat sich Yvonne überhaupt zur Wahl stellen lassen. Doch mitten im Kampfgetümmel erfährt sie plötzlich, dass sie Schwanger ist und sich von nun ab schonen muss – keine guten Voraussetzungen für einen angehenden Bürgermeister.
Als Ersatzkandidatin tritt Erzieherin Sabine Ebert (Cordula Stratmann) gegen ter Hensen an. Da sie auf der Pressekonferenz am Tag vor der Wahl die bessere Figur macht – Herr ter Hensen beschimpft einen kleinen Jungen – gewinnt Sabine die Wahl zur Bürgermeisterin von Ellerbeck. Ihre erste Amtshandlung soll die Verhinderung der Schweinemastanlage sein, doch ganz so einfach wie sie sich das vorgestellt hat ist die Sache nicht. Der ehemalige Bürgermeister ter Hensen hat die Verträge schon alle unterschrieben gehabt und den Bau auf den Weg gebracht. Nichts kann diese Verunstaltung des Ortes nun mehr aufhalten – oder doch.
Die sechsteilige Comedyserie „Ellerbeck” ist nach ganz klassischen Mustern gedreht worden, die seit „The Office” oder auch „Stromberg” öfters im Fernsehen vertreten sind. Hier hat man auf die klassische Mockumentary gesetzt, bei der ein Kamerateam die Protagonisten ständig begleitet. Dies ist eigentlich ganz witzig, hätte man es nun nicht schon zu Hauf gesehen. Hierbei ist Cordula Startmann aber wirklich super, denn die bissigen Kommentare die sie in den Einzelinterviewsequenzen von sich gibt sind wirklich zum Schießen.
Was in der Serie auch deutlich gemacht wird ist die Kleinkrämerei in der Lokalpolitik. So muss die neue Frau Bürgermeister zu einem runden Geburtstag – dort ist sie nicht willkommen – , sie muss zum Schützenfest und dort eine Rede halten – was natürlich gar nicht ihr Ding ist – und vor allem hat sie durch ihre vielen Termine keine Zeit mehr für ihren Mann und ihre Freunde. Ihre Welt bricht zusammen, als die Kinder des Kindergartens in dem sie früher gearbeitet hat vor ihrer Tür stehen und sie als Hexe bezeichnen und das nur, weil sie die Kastanien des Dorfes hat beschneiden lassen – blöd für Sabine, dass die Kastanie im Kindergarten auch dazu gehörte.
„Ellerbeck” startet wirklich sehr witzig und auch diese Mauscheleien in der Politik sind sehr amüsant. Leider verliert die Serie von Episode zu Episode immer mehr an Biss und flacht sehr schnell ab. Das Ende der Serie ist passend und bietet Platz für eine mögliche Fortsetzung.
Alle sechs Episoden der Serie sind auf zwei DVDs erschienen. Leider gibt es keine Bonusmaterial, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass einiges an Versprechern oder Lachern von Seiten der Schauspieler dabei gewesen sein muss. „Ellerback” ist eine solide Comedyserie, aus der man noch einiges mehr hätte herausholen können.