Der die ärzte-Bassist Rodrigo „Rod“ Andrés Gonzáles Espíndola wurde am 19. Mai 1968 in Valparaíso in Chile geboren. Seine Eltern wurden während Pinochets Zeit politisch verfolgt, sie beantragten in Hamburg Asyl und erhielten dieses auch 1974. Außer in den Kinderjahren war Gonzáles also nie in seinem Geburtsland. Mit El Viaje – Die Reise – gibt es einen Musikfilm, dass den Musiker dorthin begleitet. Regie führte Nahuel Lopez, es ist eine Koproduktion von Mindjazz Pictures und 3sat. In Chile erkundet Rodrigo Gonzáles die dortige Musikszene und verfolgt auch seine Spuren der südamerikanischen Herkunft.

Der Start ist in Hamburg bei seinem Vater Cesar. Dort bekommt er die Geschichte um die Ermordung Victor Jaras zu hören. Dann geht es zum Flughafen und die Landung in Santiago de Chile bekommen wir ebenfalls mit. Aldo Asenjo, genannt Macha, ist der Kopf der Band Chico Trujillo. Danach folgen Musiker wie Chinoy und Camila Moreno. Letztere ist eine der bekanntesten chilenischen Sängerinnen, die zudem 2009 mit ihrem Song Milliones für einen Grammy nominiert wurde.
Und so geht es über 90 Minuten weiter. Die verschiedenen Stationen sind überaus interessant, die Erzählungen ebenfalls. Die Entwicklungen dort sind nicht immer zufriedenstellend und häufig auch kritischer Natur. Wenn man Geschichten über ein oder mehrere Lager hört, dass eine oder mehrere Bevölkerungsgruppen ihr Land verloren haben und dafür nun wieder kämpfen müssen et cetera dann wird einem schon anders.
In Kombination mit dem Einblick in die chilenische Musik – es muss ja nicht immer Punkrock sein – und den Geschichten, die zum Teil oben erwähnt wurden, ist die Veröffentlichung El Viaje mit Rodrigo Gonzáles Gold wert.