Die italienisch-französische Mystery-Fernsehserie Il Miracolo, Ein Wunder im Deutschen, ist eine Co-Produktion von arte und Sky Italia nach einer Idee von Niccolò Ammaniti. Sie handelt, grob gesagt, von dem Fund einer Madonnenstatur, die Blut weint und das Leben verschiedener Menschen verändert.
Die Serie premierte am 8. Mai 2018 bei Sky Italia, im deutschen Fernsehen startete sie am 3. Januar 2019 bei arte.
Eine Razzia bei Molocco, einem Boss der kalabrischen ’Ndrangheta. Im Keller findet man den Herrn, blutüberströmt, neben der Spur und ein, zwei Räume weiter die Madonnenstatur, die unaufhörlich Blut weint. Das macht sie anschließend nicht mehr im Keller, sondern in einem stillgelegten Schwimmbad.
Der Fund ist nur wenigen Menschen bekannt. Den Forschern vor Ort, dem Geheimdienst, außerdem wird der Ministerpräsident eingeweiht. Letzterer führt eine zerrüttete Ehe mit seiner Frau Sole und hat als Befürworter des Verbleibs in EU mit einem bevorstehendem Referendum zum Italexit zu kämpfen. Sein Sohn Fabrizio ertrinkt allerdings fast und der Atheist beginnt sein Denken umzuändern, lässt sich von der Figur in den Bann ziehen.
Gleichzeitig geschieht dies auch mit anderen Personen, manchmal im kleinen, manchmal in etwas größerem Rahmen. Auch die Forscher sind im Bann.
Ein weiterer Erzählstrang, den ich schlicht nicht als „früher angesiedelt“ erkannt hätte, hätte ich es nicht im Netz gelesen – zumindest nicht auf Anhieb – ist der, um den Mafioso Molocco und wie er in den Besitz der Statue kam. Das gleiche versuchen die Wissenschaftler in der Gegenwart, dort, wo die Figur nun im Schwimmbad steht, ebenfalls herauszufinden. Herkunft, von wem stammt das Blut, …
In dem gegenwärtigen Erzählstrang sind aber so viele Personen enthalten, damit auch gleichzeitig ebenso viele Sehnsüchte und Geschichten im Jetzt, dass es manches mal ein wenig überladen wirkt. Der Priester mit seinen Spielsüchten, eine Biologin, die ihre alternde Mutter retten möchte und auch Klon-Fantasien hegt, der Ministerpräsident mit dem verunglücktem Sohn, der zerrütteten Ehe, der politischen Qual, die Mitarbeiter im Schwimmbad und einige mehr. Alle, und da muss die Katastrophe, das Leid, des Individuums nur groß genug sein, sehnen sich danach, was die Madonnenstatue zu versprechen scheint: bring mir ein Wunder. Nein, mir, mir, allen, … geht das? Sind Wunder beschränkt? Wer setzt die Prioritäten?
Wissenschaftlich gesehen wird einiges gelöst, doch der Tod bleibt ein Mysterium verbunden mit Angst. Mystery-Fans kommen sicherlich auf ihre Kosten, denn die Serie bietet interessanten Stoff im Gegenzug für die Aufmerksamkeit der Rezipienten.