Nach dem Tod seiner Frau Sonja (Ida Engvoll) gerät Oves (Rolf Lassgård) Leben völlig aus der Bahn. Da Sonja der Anker in seinem Leben war, muss er nun mit den kleinen Situationen des Alltags fertig werden. Ove ist nämlich ein sehr genauer Mensch, der in der Vergangenheit zusammen mit einem weiteren Bewohner seines Wohngebietes dafür sorgte, dass alle Regeln strikt eingehalten werden. Auch wenn Ove nach vielen Jahren nicht mehr im Vorstand der Anwohnergemeinschaft ist, fühlt er sich immer noch dafür verantwortlich dafür zu sorgen, dass nichts außerhalb der Norm passiert.
Als Tüpfelchen auf dem I verliert Ove nun auch noch seinen Job. Diesen Zustand als Auslöser nehmend will Ove einen lange gefassten Plan in die Tat umzusetzen – er möchte seiner Frau in den Tod folgen. Beim ersten Versuch möchte sich Ove mit einem Seil in seinem Wohnzimmer umbringen. Doch dieser Versuch misslingt, da eine neue Familie ins Wohngebiet zieht und eine der wichtigsten Regeln missachtet – es dürfen dort keine Autos fahren. Ove kann nicht aus seiner Haut und muss den Neuen die Regeln erklären.
Auch der zweite Versuch mit dem Seil missglückt. Während Ove sein Leben vor seinem inneren Auge dahinziehen sieht, reißt der Strick und bringt Ove wieder in die Welt der Lebenden zurück. Während er auf der Suche nach neuen Methoden des Suizids ist, beginnt die neue Familie, vor allem Mutter Parvaneh (Bahar Pars), den alten Griesgram in ihr Herz zu schließen und auch diesem wieder Freude am Leben zu vermitteln. Nicht nur, dass Ove beginnt, die Welt mit anderen Augen zu sehen, auch seine düsteren Gedanken verschwinden fast vollständig und machen aus ihm einen völlig anderen Menschen.
Der Film „Ein Mann namens Ove“ ist eine schöne Adaption von Fredrik Backmans gleichnamiger Geschichte. Verantwortlich für die Umsetzung ist Hannes Holm, dem es perfekt gelingt die kleinen Eigenheiten des Protagonisten Ove einzufangen. Der Hauptteil der Handlung spielt im Wohngebiet in dem Ove es sich auf die Fahnen geschrieben hat für Ordnung zu sorgen. Vor allem dort glänzt Rolf Lassgård in der Figur des Ove mit seinem Starrsinn und auch seiner völligen Korrektheit.
Der Film an sich liegt irgendwo zwischen Drama und Komödie. Ove ist eine tragische Figur, der im Leben schon so allerhand Skurriles passiert ist. In kurzen Rückblenden schildert Ove die wichtigsten Abschnitte seines Lebens. Es werden todtraurige Momente in Oves Leben gezeigt, die aber von rührseligen Momenten abgelöst werden. Diese alle sind ein Puzzlestück zum Charakter des Ove. Ein wichtiger Einschnitt in seinem Leben war der schwere Unfall seiner Frau, von dem sich beide nicht erholt haben, bei Ove aber eine komplette Einkehr in sich selbst zu verantworten hatte.
Die Darsteller des Films sind wirklich hervorragend gewählt. Vor allem Charakterdarsteller Rolf Lassgård ist als Ove eine ausgezeichnete Wahl gewesen, doch auch alle anderen Anwohner des Wohngebiets haben ihre kleinen Eigenheiten, die von den Darstellern gut getragen werden. Eine passende Ergänzung zu Lassgårds Verschrobenheit ist die offene Freundlichkeit von Bahar Pars, die als neue Nachbarin in Oves Leben kommt.
„Ein Mann namens Ove“ ist ein rührender Film. Man kann an vielen Stellen durch die Situationskomik herzhaft lachen, an anderen Stellen ist der Film dann aber so todtraurig, dass man am liebsten ausstellen möchte. Vor allem das Ende des Films hat mich persönlich sehr gerührt und hat gezeigt, dass man auch als unbequemer Mensch das Herz am rechten Fleck sitzen haben kann. Die Blu-ray Version des Films bietet als Extra den Trailer in deutscher Sprache und im Original.