„Ein Garten in Cornwall“ ist der neueste Roman von Liz Fenwick. Erneut spielt dieser hauptsächlich dort, wo sich die Autorin selbst am heimischsten fühlt, nämlich in Cornwall.
Doch beginnt die Geschichte zunächst im lebhaften London. Die Mitte Zwanzigjährige Demi hat gerade eine schwere Zeit durchzumachen. Zuerst verstirbt ihre geliebte Mutter plötzlich und unerwartet, dann bekommt sie noch den erwarteten Job in einem Architekturbüro nicht, weil ein Konkurrent ihre Entwürfe als seine ausgegeben hat. Halt suchend kommt sie früher als erwartet nach Hause zu ihrem Freund Matt, den sie dann bei einem unfassbaren Vertrauensbruch erwischt. Kopflos verlässt Demi London und kommt in Cornwall bei ihrem leider immer gebrechlicher werdenden Großvater unter. Hier erfährt sie nun auch zum ersten Mal, dass ihr totgeglaubter Vater gar nicht tot sei, doch weitere Informationen bekommt Demi von ihrem Großvater mit seinen Erinnerungslücken nicht. Noch bevor sie sich auf die Suche nach ihrem Vater Charles begeben kann, verstirbt dieser bei einem Autounfall und hinterlässt Demi nicht nur eine große Menge Geld, sondern auch die Hälfte eines stattlichen Anwesens in Cornwall, Boscawen. Das prekäre: sie teilt sich die Erbschaft mit der Witwe ihres Vaters, die durch Demis Person ständig an die Untreue ihres Ehemanns erinnert wird. Zudem gehörte das Anwesen bereits seit langem Victorias Familie, bis es ihre Schwägerin nach dem Tod von Victorias Bruder verkauft hatte. Gerade war es Victoria gelungen, das Anwesen wieder in ihren Besitz zu bringen, wobei ihr vor allem der Garten ihrer Großmutter am Herzen liegt. Daher hat sie keinerlei Interesse daran, ihr Eigen zu teilen. Doch bleibt am Ende nur die Alternative, sich miteinander zu arrangieren, oder Boscawen verkaufen zu müssen.
In „Ein Garten in Cornwall“ beschreibt Liz Fenwick wundervoll die Landschaft im sommerlich- heißen Cornwall. Dies geschieht so stimmig, dass man sich tatsächlich dorthin versetzt fühlt. Neben der Romantik der Landschaft kommt es auch in der Geschichte zu allerhand romantischen Begegnungen, ohne dabei allzu kitschig zu werden. Insgesamt ist die Geschichte natürlich ein wunderbares Märchen. Verarmtes, natürlich blitzgescheites und wunderhübsches Mädchen erbt genau zur richtigen Zeit ein großes Anwesen, inklusive böser Stiefmutter. Dennoch mag man es gerne und schnell lesen. In einer eher überschaubaren Geschichte war eher die Frage, wann etwas passiert und nicht, was. Einige kleine unvorhergesehene Schlenker gab es natürlich, wobei mir der letzte dann doch ein wenig sehr weit hergeholt war. Ohne zuviel verraten zu wollen, ist der Sinneswandel am Ende doch recht plötzlich. Ob hier das Buch schnell zu einem Ende gebracht werden musste, weil die anderen Handlungsstränge aufgebraucht waren? Auch die verhängnisvolle Geschichte um den Exfreund Matt, der quasi zu einem Stalker wurde, konnte dann in einem kurzen Gespräch beendet werden- wenn das mal immer so einfach ginge, und warum dann nicht schon früher?
Egal, denkt man nicht zu viel darüber nach und lässt sich einfach durch die Geschichte tragen ist es das ideale Sommerabendbuch.