Seit „Die Reise der Pinguine” haben diese Vögel einen Kultstatus erlangt. Nun hat sich die BBC diesem Thema angenommen und mit versteckter Kamera das Brutverhalten von drei unterschiedlichen Pinguinarten gefilmt. Hierfür hat man sich den Kaiserpinguin im ewigen Eis der Antarktis, den Felsenpinguin an der Steilküste der Falklandinseln sowie den Humboldtpinguin in der Atacama-Wüste in Südamerika ausgesucht. Diese wurden über einen längeren Zeitraum von Ei- und Pinguinattrappen beobachtet, die natürlich alle eine Kamera enthielten. In bisher unveröffentlichten Aufnahmen konnten diese Kameras dann das Brutverhalten sowie die Aufzucht der jeweiligen Pinguine beobachten und dadurch den Zusammenhalt dieser einzigartigen Vögel dokumentieren.
Drei völlig unterschiedliche Pinguinarten müssen sich drei völlig unterschiedlichen Aufgaben stellen, um Nachwuchs zu bekommen. Während die Kaiserpinguine in eine abgelegene Stelle in der Arktis wandern um sich dort zu Paaren, begeben sich die Humboldtpinguine in Höhlen an der Steilküste von Südamerika, wobei sie zuerst an Seelöwen vorbei müssen, die ihre erklärten Feinde sind. Im Gegensatz dazu nisten die Felsenpinguine auf einem Plateau auf den Falklandinseln, welches gut vor Feinden beschützt werden kann. In häufig witzigen zum Teil aber auch sehr dramatischen Bildern zeigen die Macher dieser interessanten Doku den Zusammenhalt unter den Pinguinen, denn nachdem die Weibchen die Eier gelegt haben, dürfen sie auf Nahrungssuche gehen, während das Männchen mehrere Wochen mit dem Brüten des Eis beschäftigt ist, bevor die Mutter dann kurz nach dem Schlüpfen mit der Nahrung zurückkommt. Erst nach mehreren Wochen sehen dort also die Weibchen ihre Küken, die sie teilweise unter lebensbedrohlichen Umständen beschützen müssen. Sei es die gefährliche Übergabe auf dem Eis, oder ein Angriff von Raubvögeln, die es auf die kleinen Wehrlosen Tiere abgesehen haben.
Die Dokumentation „Pinguine hautnah” hat mir viel über Pinguine gezeigt, was ich vorher noch gar nicht so wusste. Vor allem durch die versteckten Kameras konnten die Macher das Leben der Pinguine zeigen, wie es ist, wenn kein Filmteam dabei ist. Natürlich ist auch diese Dokumentation nicht als objektiv zu betrachten, denn durch das Zusammenschneiden der einzelnen Teile ist schon eine subjektive Vorauswahl getroffen worden, die uns Zuschauer unterhalten und nicht langweilen soll. Trotzdem sind dabei einige Aufnahmen gezeigt worden, die an einigen Stellen zum schmunzeln anregen, an anderer Stelle aber auch so dramatisch ist, dass man die Dokumentation am liebsten ausschalten würde. Wer Pinguine mag, wird von dieser Dokumentation begeistert sein. In der deutschen Synchronfassung konnte man Otto Clemens verpflichten, der diese Doku kommentiert, während in der englischen Originalfassung der ehemalige „Doctor Who” Darsteller David Tennant die einzelnen Szenen kommentiert. „Pinguine hautnah” ist eine noch nie dagewesene Dokumentation in drei Teilen, die durch den hohen Unterhaltungswert nur zu empfehlen ist.