Nachdem der Splitter Verlag die harte Westernserie „Durango“ aus der Feder von Yves Swolfs mit Band 17 fortgesetzt hat, bieten die Verantwortlichen des Verlags nun auch noch eine Gesamtausgabe mit den ersten Abenteuern des Revolvermannes. Der nun erschienene erste Band dieser neuen Comicreihe beinhaltet die ersten drei Albenabenteuer des Kopfgeldjägers.
In „Hunde heulen im Winter“ erhält Kopfgeldjäger Durango einen Brief von seinem Bruder Harry Lang, der ihn bittet in seinem Ort einmal nach dem Rechten zu sehen. Der Ortsansässige Senator Howlett besitzt eine der größten Vieherden im ganzen Bezirk und sorgt auch dafür, dass dies so bleibt. Jeder der auch nur ein Anzeichen macht, dass er sich mit Vieh dort niederlässt, wird entweder diffamiert, oder von Howletts Kopfgeldjäger Reno ermordet. Durango soll nun nach dem Rechten sehen, doch leider kommt diese Hilfe für seinen Bruder zu spät. Als Durango beginnt sich für die Machenschaften des Senators zu interessieren, wird er schwer verletzt und es wird ihm sogar in seine Schusshand geschossen, so dass er hilflos ist. Bevor Howletts Männer Durango aber ein für alle Mal aus dem Weg räumen können, erreicht sie ein Bote von Howletts Farm und berichtet von einem Angriff. Die Männer zeihen ab, was sich als deren Untergang erweist, denn so geben sie Durango eine Chance zum Erholen und seine blutige Rache vorzubereiten.
In „Gewalt aus Angst geboren“ erholt sich Durango immer noch von seinen Verletzungen. Unterschlupf hat er bei einem alten Freund gefunden, der aber kurz darauf von einer Bande Bankräuber ermordet wird. Durango kann ihn zwar rächen, zieht damit aber den Zorn der übrigen Verbrecher auf sich. Da er immer noch nicht ganz wieder der Alte ist, sucht er Hilfe in der nahen Siedlung, die aber nur aus Farmern und gottesfürchtigen Menschen besteht, die noch nie eine Waffe in der Hand gehalten haben. Alles ändert sich, als die Banditen auch noch den Pfarrer des Dorfes ermorden, da dieser angeblich zu einer Revolte gegen sie aufgerufen hat.
In der dritten Geschichte „Eine Falle für einen Killer“ erhält Durango nach langer Suche die perfekte Waffe für ihn – eine Mauser Automatik mit der er als Linksschütze so schnell sein kann wie als Rechtsschütze. Kurz darauf wird Durango von einem wohlhabenden Minenbesitzer angeworben. Warum, weiß er noch nicht, doch am Zielort angekommen findet er nur Leichen. Auch in der Stadt wird er nicht offenen Armen empfangen. Im Saloon wird er unter Drogen gesetzt und der Mord an seinem Auftraggeber wird ihm in die Schuhe geschoben. In letzter Minute kann Durango zwar noch entkommen, aber nun befindet er sich zum ersten Mal auf der anderen Seite des Gesetzes.
In den 1980er Jahren hat Autor Yves Swolfs mit seiner Westernserie „Durango“ einen neuen Weg beschritten. Die Sergio Leone Klassiker waren schon mehrere schon mehrere Jahre her, doch mit dieser Serie ehrt er den Großmeister des Westerns sowie die Filme mit dem Kopfgeldjäger „Django“. Auch Durango ist ein Westernheld mit einem Herz aus Gold und einem Finger immer am Abzug. Jede Ungerechtigkeit wird von ihm geahndet, dabei ist es ihm völlig egal, ob er dafür bezahlt wird, oder nicht.
Die neuen Ausgaben sind von Zeichner Iko in Szene gesetzt worden, die Anfänge wurden aber von Swolfs selbst gezeichnet. In diesem Band kann man gut die Entwicklung Swolfs am Zeichenstift erkennen, da er von Album zu Album immer genauer und immer besser wird. Sahen die Figuren am Anfang noch sehr hölzern und kantig aus, sind sie im dritten Band viel weicher und auch realistischer.
Die Geschichten an sich sind wirklich brutal und die Anzahl an Toten ist nicht unerheblich. Dennoch ist der Band für jeden Westernfan ein Genuss und vor allem Fans von Filmen wie „Zwei glorreiche Halunken“, oder „Für eine Handvoll Dollar“ werden mit den Geschichten um Durango vollkommen zufrieden sein.