Nach einer schweren Schussverletzung kuriert sich Revolverheld Durango bei seinem Freund Larry Haynes aus. Dieser ist der Sheriff einer kleinen Stadt und ist durch nichts zu korrumpieren. Durangos Genesung geht gut voran und auch das Nutzen seiner Mauser-Automatik – genannt „Friedensstifter“ – geht ihm wieder leicht von der Hand.
Die Stadt an sich ist ruhig und Durango genießt das kleine bisschen Ruhe und Frieden. Alles ändert sich als die junge Jessie von den Männern des Saloonbesitzers Elmers geschlagen und misshandelt wird. Sheriff Haynes greift ein, nichtsahnend, dass er damit sein eigenes Schicksal besiegelt hat. Jessie wird von ihm beschützt und über Nacht in eine Zelle gesperrt. Schon am nächsten Tag soll sie von ihm in einen Zug gesetzt werden, doch noch bevor sie die nächste Stadt erreichen geraten sie in einen Hinterhalt. Die Mitreisenden der Kutsche werden ermordet, der Sheriff wird schwer verletzt und Jessie wird von Elmer und seinen Männern auf eine verlassene Farm gebracht um sie zu befragen.
Als Sheriff Haynes wieder in die Stadt gebracht wird, kann sich Durango die Einzelheiten zusammenreimen. Er ernennt sich selbst zum Mann des Gesetzes und beginnt mit eigenen Ermittlungen. Sein erster Anlaufpunkt ist der Saloon von Elmer, in dem er nicht nur auf Elmers Frau Angie, sondern auch auf den gefürchteten Banditen Frank trifft. Zwar kann Durango diesem noch nichts nachweisen, doch auch das ist nur eine Frage der Zeit. Die Uhr tickt und Durangos Wettlauf gegen die Zeit um Jessie noch zu retten beginnt.
Nach der Pleite von Kult Editionen lagen viele gute Serien einige Zeit brach. Nun konnte sich Splitter die Rechte für viele dieser Serien sichern und veröffentlicht diese nun in bestimmten Abständen, seine es nun neue Geschichten der Serien oder Sammelbände um neue Leser für die Geschichten zu begeistern. Bei der Westernserie „Durango“ wird beides gemacht. Den Anfang macht Band 17 der Serie, die bisher auf Deutsch noch unveröffentlicht war, um dann im nächsten Monat noch einmal die Chance zu bekommen die Anfänge in einer Gesamtausgabe mitverfolgen zu können.
Ich muss zugeben, dass dieser Band die erste „Durango“ Geschichte für mich war. Zuerst hatte ich ein wenig Befürchtungen nicht in die Geschichte hineinzufinden, aber schon nach den ersten paar Zeilen war ich völlig Gefangen in der Welt dieses Westernheldens. Auch wenn die Geschichte an einigen Stellen nicht komplett zu Ende erzählt worden ist und sich Autor Yves Swolfes dadurch noch etliche Möglichkeiten offen gehalten hat um die Handlung weiterzuführen ist der Haupthandlungsbogen gut durchdacht gewesen. Nur Häppchenweise erfährt der Leser was wirklich los ist und warum genau dieses jetzt gerade passiert.
Umgesetzt wurde „Jessie“ von Zeichner Iko, der einen sehr realistischen Stil an den Tag legt. Seine Figuren sehen wirklich gut aus und auch seine Hintergründe sind passend zu Geschichte. Vor allem seine Seiteneinteilung ist auffällig, da er sich oft vom klassischen Panelprinzip verabschiedet hat und durch fließende Übergänge fast jeden Millimeter der Seite ausgenutzt hat. Dies macht die Geschichte besser zu lesen und man kann wirklich in der Handlung versinken.
Als großer Fan der „West“ Trilogie von Regisseur Sergio Leone habe ich mich sehr über den Bösewicht Frank gefreut. Dieser ist meines Erachtens angelehnt an die von Henry Fonda verkörperte Figur aus „Spiel mir das Lied vom Tod“, ist aber eindeutig nicht die gleiche Figur. Westernliebhaber werden die kleinen versteckten Anspielungen in dieser Serie lieben und ebenso begeistert sein wie ich.