Eigentlich wollte Jack mit seinen drei Freunden nur einen ruhigen und netten Kinoabend im nahegelegenen Drive-In verbringen. Auf dem Plan standen fünf Horrorfilme, die zwar jedem bekannt, aber trotzdem ein Grund zum Feiern waren. Der Abend hätte wirklich schön werden können, wenn nicht während des zweiten Films ein Komet das Leben aller Anwesenden verändert hätte.
Dieser Komet ist nicht im Autokino eingeschlagen, sondern hat kurz vor dem Aufprall mit einem Lächeln kehrt gemacht. Leider ist dies nicht wirklich ein Grund zur Freude, denn der Drive-In ist aus der bekannten Realität entfernt worden. Umgeben von einer schwarzen Masse sind die Besucher des Drive-Ins nun auf sich allein gestellt. Zuerst ist dies kein Problem. Es gibt noch genug Popcorn, Hotdogs und Softdrinks für alle Besucher des Kinos, doch im Laufe der Zeit wird die Vorratslage immer knapper.
Kurz vor dem Ausbruch einer großen Revolution erklären sich zwei von Jacks Freunden zum alleinigen Herrscher des Imbissstandes. Als die beiden kurz darauf von einem seltsamen Blitz getroffen werden und miteinander verschmelzen, werden sie der grausame Popcorn King, der sein Volk mit ekliger Popcornkotze bei Laune hält. Jack und sein Freund Bob stürzen den King nur um festzustellen, dass sie vom Regen in die Traufe kommen.
Obwohl das Drive-In nun nicht mehr vom schwarzen Waber umgeben ist, befindet man sich nicht mehr in der bekannten Welt. Es existiert nur ein Highway und der Urwald darum ist von Dinosauriern bevölkert. Wenn die Freunde schon glaubten, dass der Popcorn King schlimm war, haben sie noch nichts von Popalong Cassidy gehört, der den Thron von King übernommen hat.
Mit seiner „Drive-In” Trilogie hat der amerikanische Autor Joe R. Lansdale einen B-Movie im Romanformat erschaffen. Die Filme die er in seinem Drive-In huldigt sind nicht viel trashiger als seine drei Romane. Jack und seine Freunde werden von einem seltsamen Kometen in einem Drive-In gefangen und müssen dort um ihr Überleben kämpfen. Neben einem seltsamen Unfall, bei dem zwei ihrer Freunde zu einem Monster verschmolzen werden kommt es auch immer öfter zu Kannibalismus und Ausschreitungen zwischen den Kinobesuchern.
Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Erzähler Perspektive, da Jack seine Abenteuer in einem Tagebuch sammelt, die er uns Lesern zur Verfügung stellt – wie wir an diese Erzählungen gekommen sind ist unklar, aber auch in einem Film sollte man nicht alles hinterfragen. Zwischenzeitlich sind die Geschichten sehr langatmig, da der gute Jack ab und zu ins Schwafeln kommt und seine Abenteuer ein wenig in die Länge zieht. Aber auch dieses ist aus Filmen bekannt und macht die Figuren nur noch authentischer.
Joe R. Lansdales „Drive-In” ist eine abartige und brutale Reise in die menschliche Psyche. Wie weit ist ein Mensch bereit zu gehen, wenn er nur das eigene Überleben im Sinn hat? Durch seine ungeschönten Darstellungen gelingt es Lansdale dieses treffend darzustellen und auch den passenden Ekel beim Leser zu erwecken. Dabei erinnert aber alles immer ein wenig an einen billigen Film, in dem alles vorhanden ist was das Genre ausmacht – Comedy, Romantik und jede Menge Splatter.