In der Kolonie auf dem Planeten Ouro gehen so langsam die Rohstoffe aus. Die einzige Rettung liegt im abgestürzten Schiff von Abram Pollux. Zusammen mit einigen Freiwilligen macht sich Pollux auf den Weg zu seinem Schiff. Dieses liegt aber auf der dunklen Seite des Planeten, der bisher noch völlig unerforschte ist.
Schon nach den ersten Minuten in dieser seltsamen Welt entdecken die Siedler schon das erste Wunder. Riesige weiße Geschöpfe, die auf großen Schwingen durch den Himmel gleiten. In einer perfekten Choreographie begleiten sie das Schiff der Siedler, die diese Wesen gebannt beobachten. Leider gibt es bei so viel Schönheit auch hier Gefahren. Ein fliegender Wheeler – ein Mutant des Planeten – sucht neue Beute. Dabei beschädigt er das Schiff des Siedlertrupps, so dass diese in der Dunkelheit notlanden müssen.
Zu Pollux Glück ist es nicht mehr weit bis zur Absturzstelle seines alten Schiffs. Dort angekommen beginnen die Abenteurer gleich damit die nötigen Teile zu sichten. Leider hat niemand damit gerechnet, dass das Schiff schon anderweitig besetzt sein könnte. Ein Trupp Wheeler hat sich dort angesiedelt und verteidigt ihr neues Heim mit allen Mitteln. Die Lage scheint aussichtslos, doch alle vergessen, dass Pollux sein Schiff besser kennt als jeder andere. Daher kennt er auch einen Weg aus der Gefahrenzone. Doch bevor er seinen neuen Freunden folgen kann wird er von dem Anführer der Wheeler aufgehalten.
Mit dem zweiten Band der Comicreihe „Drifter“ setzen Autor Ivan Brandon und Zeichner Nic Klein kurz nach den Geschehnissen des ersten Bandes ein. Schön ist, dass die Geschichte vor jedem neuen Kapitel, sprich vor jedem neuen US Heft, kurz vom Protagonisten Pollux zusammengefasst wird. So können auch diejenigen, die den ersten Band nicht mehr komplett in Erinnerung haben auch in die Geschehnisse des neuen Bandes eintauchen.
Von der Geschichte ist Brandons und Kleins Science Fiction Western genau das, was es verspricht. Eine Gruppe Siedler muss um zu überleben ihre Grenzen erweitern und trifft dabei auf die „Ureinwohner“ des Planeten. Dieses aufeinandertreffen bleibt natürlich nicht ohne Folgen, denn beide Seiten haben schon schlechte Erfahrungen mit der anderen Seite gemacht. Geschichte wiederholt sich also, denn ganz wie die Siedler im „Wilden Westen“ müssen auch die Siedler in dieser Geschichte versuchen ihren Kosmos durch Eroberung neuer Gebiete erweitern.
Die graphische Umsetzung bei „Die Wache“ lag erneut beidem deutschen Künstler Nic Klein. Diesem ist es auch mit den US Heften in diesem Band gelungen die passende Atmosphäre des „Wüstenplanetens“ einzufangen. Vor allem die Begegnungen zwischen Pollux und den Wheelern ist wirklich atemberaubend, aber auch die Nebenhandlung in der trostlosen Siedlung ist erwähnenswert, da hier der Grundstein für alles weitere gelegt wird. Die Geschichte an sich finde ich in diesem Band ein wenig schleppend, dennoch konnte ich den Band kaum aus der Hand legen und musste wissen, wie es weitergeht.
Auch wenn am Ende des Bandes ein dickes „Ende“ steht, war die Serie in den USA so erfolgreich, dass sie dort fortgesetzt wurde. Die Handlung ist noch lange nicht erzählt und ich persönlich bin sehr gespannt, wie es im dritten Band weitergehen wird. Ebenso wie der erste Band gibt es diesen Band auch wieder in zwei Versionen. Zum einen als normalen Hardcover Band zum anderen als limitierte Ausgabe für Sammler.