Nach einer Bruchlandung in einem See auf dem Planeten Ouro wird Raumschiffpilot Abram Pollux zuerst von den dort lebenden Kreaturen angegriffen und dann zu allem Überfluss noch von einem seltsamen Reisenden angeschossen. Zu seinem Glück wird er von der Ärztin Lee Carter gefunden, die ihn wieder zusammenflickt.
Pollux wird somit zum neuesten Mitglied der kleinen Siedlung, in der Carter nicht nur die Ärztin, sondern auch der Marshall ist. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, muss er in die Mienen gehen, wo es die einzige Energiequelle auf dem Planeten gibt – die Ausscheidung riesiger Sandwürmer.
Doch nicht nur dieses wird ein Problem für Pollux. Seiner Ansicht nach ist er erst vor ein paar Tagen mit dem Schiff abgestürzt, doch in Wahrheit ist es schon über ein Jahr her. Pollux kann sich beim besten Willen nicht erinnern und ist nun auf der Suche nach seinen fehlenden Erinnerungen. Gleichzeitig ist er aber auch auf der Suche nach dem Fremden der ihn angeschossen hat, um Rache an ihm zu nehmen. Jedoch scheint der Fremde kein übler Mensch zu sein, denn in einem schlimmen elektromagnetischen Sturm rettet er die Siedlung vor der totalen Zerstörung.
Der erste Band der neuen Comicserie „Drifter“ ist ein spannender Science Fiction Comic, in dem die Handlung immer nur Häppchenweise weitergeführt wird. Wir Leser befinden uns auf einer Stufe mit Pollux, der hier als Ich-Erzähler fungiert und immer mehr von der seltsamen Welt um ihn herum aufdeckt. Zudem gibt es aber auch eine andere Erzählperspektive, bei der mehrere Siedlungsbewohner näher betrachtet werden, wie beispielsweise der Prediger Arkady oder der Fremde, der mit einem kleinen Mädchen auf dem Planeten umher reist.
Autor Ivan Brandon gelingt es sehr schnell den Leser einzufangen. Mit den vagen Andeutungen die er in der Geschichte macht ist der Leser begierig die Handlung weiterzuverfolgen. Dieses wird perfekt von den Zeichnungen vom Deutschen Comickünstler Nic Klein unterstützt. Dieser hat neben seiner Arbeit bei Image auch schon für die großen Verlage wie DC und Marvel gearbeitet. Durch seine sehr detailgetreuen Zeichnungen kann man sich sehr gut in die Geschichte einfinden und die Abenteuer von Pollux und seinen Freunden genießen.
„Crash“ ist eine sehr gut ausgearbeitet Geschichte, die Lust auf mehr macht. Die Andeutungen sind so spannend und auch so offen, dass man dem nächsten Band der Serie entgegenfiebert. Brandon und Klein haben mit „Drifter“ eine wirklich gute Arbeit geleistet, die in Ansätzen an die Planeten und Welten aus dem „Serenity“ Universum erinnern. Der Band ist wie für Cross Cult üblich im Hardcover Einband erschienen, hat aber im Gegensatz zu den sonstigen Bänden ein Überformat. Jeder der gut durchdachte Science-Fiction- und Abenteuergeschichten mag, wird von „Drifter“ ebenso begeistert sein, wie ich es bin.