Kurz vor dem Verkauf ihres Hauses lädt das Ehepaar Sarah (Shirley Henderson) und Tom (Alan Tudyk) noch einmal ihre besten Freunde Richard (Rufus Sewell) und Beth (Olivia Williams) zu einem gemeinsamen Abendessen ein. Was eigentlich ein netter Abschluss in diesem Haus sein sollte, entwickelt sich kurz vorher zu einer totalen Katastrophe, denn Beth bringt ihre gemeinsame Freundin Jessica (Indira Varma) mit.
Während alle anderen im Leben angekommen sind und etwas daraus gemacht haben, hat Jessica nach der Universität einfach weiterhin das Leben genossen. Aus diesen Erfahrungen hat sie jetzt ein Buch gemacht und steht damit wie immer im Mittelpunkt. Nur Sarah ist von der tollen Jessica nicht begeistert, da es eigentlich der Abend von ihr und Tom und der Abschied vom Haus sein sollte.
So verläuft die Konversation beim Essen auch eher eintönig. Man macht kleine Witze, bis Jessica mit ihrer eigenen Art beginnt, den Abend an sich zu reißen. Mit einem mehr als schlechten Witz gelingt es ihr die Stimmung in den Keller zu ziehen, so dass Sarah endgültig der Kragen platzt. In einer wüsten Schimpftriade platz all der angestaute Frust aus ihr heraus. Jessica verlässt kurz darauf den Tisch und das Haus.
Nachdem sich alles wieder ein wenig beruhigt hat, wollen die Freunde sehen wie es Jessica geht. Leider kommen sie dafür zu spät, denn diese hat sich an einem Baum im Garten erhängt. Vom ersten Schock darüber erholt, beginnen die Freunde nun zu diskutieren, was sie jetzt mit Jessicas Leiche machen sollen. Während Richard und Beth die Polizei rufen möchten, denkt Sarah einen Schritt weiter. Welcher Investor würde denn das Haus kaufen, wenn herauskommt, dass sich dort jemand umgebracht hat?
Also muss die Leiche weg. Dies ist aber einfacher gesagt als getan, denn zuerst steht die Nachbarin vor der Tür, die gerne ein Autogramm von Jessica haben möchte, und dann auch noch die Polizei, da Tom schon den Notruf angerufen, dann aber wieder aufgelegt hatte. Zu allem Überfluss taucht auch noch der potentielle Käufer des Hauses auf (Sylvester Groth), der nur spät am Abend Zeit hat um sich das Haus einmal anzuschauen. Wohin nun mit der Leiche?
Mit „Drei Gänge und ein Todesfall“ veröffentlicht Pandastorm Pictures nun eine rabenschwarze britische Komödie die den Originaltitel „The Trouble with Jessica“ hat. In diesem Film soll eigentlich nur das Ende einer Ära gefeiert werden, doch leider macht ein Gast diese Planung zunichte.
In mehreren Episoden, in denen es immer um ein anderes Problem geht, wird der bizarre Abend gezeigt, den sich zwei Ehepaare nach dem Selbstmord ihrer Freundin gegenübersehen. Dabei wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt, denn jede einzelne Person hat andere Absichten und ein anderes dunkles Geheimnis versteckt.
So kommt es im Laufe des Films zu immer wieder ungewollt komischen Situationen. Da wäre die Nachbarin, die ein Autogramm haben möchte (obwohl die Autorin schon tot ist), die Polizei, die vermutet, dass Tom von seiner Frau misshandelt wird, oder auch der reiche Investor, der sich mitten in der Nacht das komplette Haus zeigen lässt und zu allem nur „Okay“ sagt.
In Anlehnung an Hitchcocks berühmtes Meisterwerk Immer Ärger mit Harry“ wird auch in diesem Film versucht eine Leiche zu entsorgen, die sich einfach nicht entsorgen lässt. Während die Beteiligten zuerst Zweifel haben, sich dann aber aus Angst vor Konsequenzen doch zur Vertuschung entscheiden, kommt der Weg zur Einsicht doch bei allen am Ende. Ob es die richtige Einsicht ist, darüber lässt sich natürlich streiten.
Von der Besetzung hätte man keine bessere Wahl treffen können. Alan Tudyk und Rufus Sewell sind wie immer hervorragend, doch auch Shirley Henderson hat mich mit ihrer Art der Darstellung mehr als begeistert. Und auch wenn Indira Varma mal wieder eine kleinere Rolle hatte und wie so oft das Ende des Films nicht mehr erleben durfte, so hat mir die Darstellung der kühlen und extrovertierten Frau, die am Ende damit aber nicht wirklich klargekommen ist, auch sehr gut gefallen.
„Drei Gänge und ein Todesfall“ ist eine unterhaltsame Krimikomödie, die leider an einigen Stellen ein paar Längen hat. Die Hitchcock Hommage ist zwar gelungen, dennoch konnte der Film in keiner Weise an das Original heranreichen. Trotzdem ist „Drei Gänge und ein Todesfall“ angenehme Unterhaltung mit einem überraschenden Ende.
Meine Meinung: 8 von 10 Punkten