Mit ihrem Country-Rock sind die beiden Berliner Boss Burns alias Alec Völkel und Hoss Power alias Sascha Vollmer schon seit vielen Jahren in der deutschen Musikszene bekannt. Nach einigen Auftritten als Juror bei „The Voice of Germany“ und als Gäste bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ übernimmt die Berliner Combo The BossHoss ab dem Jahr 2017 letztere Sendung als Gastgeber. In dieser Sendung reisen die beiden mit einigen befreundeten Musikern nach Südafrika, um dort ungestört die Songs des jeweils anderen Künstlers in ihrer eigenen Art und Weise zu präsentieren.
Fast zeitgleich mit der Ankündigung der neuen Staffel zu „Sing meinen Song“ wurde auch die Platinum Edition zu „Dos Bros“ sowie das dazu passende Live Album angekündigt. Wie schon so oft veröffentlicht die Band einige Zeit nach dem ersten Herauskommen des normalen Albums eine besondere Edition, auf der sich einiges an Bonusmaterial befindet und somit ein besonderes Highlight für die Fans ist. Bei „Dos Bros Platinum Edition“ handelt es sich sogar um ein zweites Album, bei dem nicht nur viele neue Coverversionen zu hören sind, sondern auch alle Songs, die von The BossHoss bei „Sing meinen Song“ interpretiert wurden.
Über die erste CD des Albums „Dos“ braucht man hier nur wenige Worte verlieren. Über elf Songs hinweg ein durchweg positives Album mit nur kleinen Ausreißern. Für mich persönlich waren „Wait for me“, „Dos Bros“, die Singleauskopplung „I like it like that“, die Ballade „Lady JD“ und der absolute Rockkracher „A Cowboy’s work is never done“ die besten Songs des Albums. Doch auch die anderen Songs sind nicht schlecht, im Gegenteil eher innovativ und wirklich gut zu hören.
Das Besondere ist die zweite CD des Albums „Bros“ hierauf befinden sich nur Coverversionen im typischen BossHoss Style. Den Anfang macht „No Diggiti“ (im Original von Blackstreet) bei der die Band noch Unterstützung vom Ehemaligen „Sing meinen Song“ Host Xavier Naidoo erhalten haben. Ein cooler Song, der ähnlich stark ist wie das Original.
Song zwei ist „Jolene“ (im Original von Dolly Parton) welches Alec und Sascha mit „The Common Linnets“ interpretiert haben. Auch zu diesem Song gibt es einen Videoclip, für den man sogar den deutschen Schauspieler Uwe Ochsenknecht als Sheriff verpflichten konnte. Ein sehr einfühlsamer Song, der meiner Meinung nach durch die Stimmen von BossHoss sogar noch besser ist als das Original.
Den dritten Song konnte ich erst gar nicht zuordnen, als dann aber der Refrain von „Geronimo“ kam, wusste ich, dass es sich um den Aura Dione Song handelt, der sich durch die ungewöhnliche Art des Singens auszeichnet. Hierbei erhalten BossHoss Unterstützung von Aura Dione.
Der vierte Song der zweiten CD ist meiner Meinung nach der schwächste Song der CD. „The Beautiful People“ ist im Original von Marylin Manson ein Kraftvoller Song, was leider in der Coverversion ein wenig verloren geht. Auch wenn ich die übrigen Coverversionen sehr gut finde, denke ich, dass die beiden hier ein wenig übers Ziel hinausgeschossen sind.
Nach „Walking Away“ (im Original von Craig David), bei dem die Band Unterstützung vom ehemaligen Mit-Juror Rea Garvey erhalten haben und “What I did for Love” (im Original von David Guetta und Emeli Sandé) zusammen mit Nena folgt die gelungene Version von „Candy Shop“ im Original von 50 Cent.
„Candy Shop“ bleibt aber nicht der einzige Hip-Hop Song den die Band für ihre eigenen Belange umschreibt. Direkt danach folgt „Thrift Shop“ (im Original von Macklemore und Ryan Lewis) welches meiner Meinung nach noch ein wenig besser durchdacht ist als „Candy Shop“ und sich auch besser in diesen Country Style umstylen lässt.
Nach „Easy“ (im Original von den Commodores) und „Boom Boom“ (im Original von John Lee Hooker) bei dem die Band Unterstützung von The Graveltones sind die nächsten sieben Songs die Originalaufnahmen aus „Sing meinen Song“. Dabei coverten Alec und Sascha Songs von Nena (Leuchtturm), Samy Deluxe (Superheld), Seven (Wake up), Anett Louisan (Das Spiel), Wolfgang Niedecken (Alles em Lot) und Xavier Naidoo (Schau nicht mehr zurück). Dazu kommt mit „Close“ noch ein eigener Song, bei denen die zwei Musiker sich die Unterstützung von Anett Louisan sichern konnten.
Alles in allem ist die Platinum Edition von „Dos Bros“ ein gelungenes Album. Neben dem Nummer 1 Album erhält man noch die Bonus-CD mit den Coversongs, welche sich gut in das Gefüge und das Songspektrum der Band eingliedern. Nach einigen etwas anderen Alben, in denen man sich ausprobiert hat, hat die Band nun wieder den Weg „Back to the Roots“ gefunden und sich wieder auf alte Werte berufen. Kurz gesagt, „Dos Bros“ macht viel Spaß.