Während Dorian Hunter in Südamerika auf der Suche nach El Dorado ist, dreht sich die Welt in Großbritannien natürlich auch weiter. Der Puppenmann Donald Chapman ist durch die Familie Zamis immer noch umgedreht und sitzt im Moment in einem Käfig im Keller der Jugendstilvilla und plant dort seine grausame Rache.
Marvin Cohen ist unterdessen immer wieder mal der Feuerwehrmann für Dorians Frau Lillian. Diese befindet sich immer noch O’Hara Stiftug befindet und dort auf eine baldige Genesung hofft. Und ihre Vorgesetzte Bethany Bail setzt alles daran das Team zusammenzuhalten, beziehungsweise die Arbeit gegen die Schwarze Familie weiterführen zu können.
Im Augenblick scheint es alles eher ruhig zu sein. Bail, Cohen, Mrs. Pickford und Phillip versuchen alles in ihrer Macht stehende um Chapman wieder auf ihre Seite zu ziehen, als Cohen eine Nachricht von der O’Hara Stiftung bekommt. Scheinbar hat der letzte lebende Bruder Dorians Lilian kontaktiert um Dorians Aufenthaltsort herauszubekommen.
Natürlich weiß Lilian diesen nicht, dennoch vermutet er, dass dieses Wissen irgendwo tief in ihr verankert ist. Er lässt aber von ihr ab, so dass sie nicht nur ihre Ärzte, sondern auch Cohen informieren kann. Kaum ist er da, beschuldigt Lilian die Krankenschwester, sie in eine Falle gelockt zu haben. Obwohl diese alles abstreitet, ist sie Cohens einziger Anhaltspunkt.
Cohen folgt der Krankenschwester in eine alte entweihte Kirche und muss dort miterleben, wie die junge Frau einfach zu Asche verbrannt wird. Sein Versuch sie zu retten misslingt, da irgendetwas die Zeit manipuliert hat. Da einzige, was sich noch in der Kirche befindet sind besessene Bauchrednerpuppen, die den Angriff auf Cohen starten.
Fast gleichzeitig gelingt es Phillip irgendwie Chapman wieder umzudrehen. Gemeinsam mit Bethany Bail, (die kurz vorher noch erfahren musste, wie stark die Macht der schwarzen Familie wirklich ist) starten die Kämpfer für das Gute einen Angriff auf die Finsternis, doch leider hat niemand mit dem Trumpf der Dunkelheit gerechnet – Lilian Hunter…
Nach dem großen Vierteiler mit Dorian, Jeff Parker und Sacheen erhält man nun das Gegenstück aus England. Dabei ist die männliche Hauptrolle in dieser Geschichte Marvin Cohen, der Dorian Hunter als Protagonisten für diese Episode ablöst.
Cohen ist dabei natürlich etwas rabiater als Hunter sonst, es ist dennoch aber wirklich großartig, dem eher ruppigen Ermittler zuzuhören. An einer Stelle merkt man dann auch wieder, dass es sich um ein Hörspiel für eher erwachsene Zuhörer handelt, was aber für das spätere Verständnis der Figuren wichtig ist.
Für die Umsetzung der Geschichte von Ernst Vlcek zeigt sich erneut wieder Dennis Ehrhardt verantwortlich, der diesmal auf die Mitilfe seiner Co-Autorin Andrea Bottlinger verzichten musste. Durch kleinere Veränderungen ist es dem Autorenteam wieder gelungen eine zeitgemäße Horrorgeschichte zu verfassen, die einem an einigen Stellen die Gänsehaut über den Rücken jagt, aber auch an anderen Stellen einfach nur in Erstaunen versetzt.
So ist das Ende völlig unvorhersehbar und ich persönlich frage mich wirklich, ob alles so ist, wie es scheint. Da ich die Romanvorlagen nicht wirklich kenne, ist jedes Hörspiel immer eine Überraschung für mich.
Als verantwortlicher Produzent konnte Dennis Ehrhardt wieder auf die Stimmen der nun schon bekannten Hunter Crew setzen. Auf Thomas Schmuckert als Dorian Hunter muss man (der Handlung geschuldet) leider verzichten.
Dafür sind Frank Gustavus als Marvin Cohen, Iris Artajo als Lilian Hunter, Karin Rasenack als Bethany Bail. Frank Felicetti als Donald Chapman, Regina Lemnitz als Martha Pickford sowie Tim Kreuer als Phillip Hayward zu hören. Dazu kommen noch die Stimmen von Stefan Fredrich, Ela Nitzsche, Stephanie Kellner, Bert Franzke, Sven Plate, Markus Stolberg, Jan-David Rönfeldt, Bodo Wolf, Peter Matić, Wolf Frass, Thomas Albus, Alexandra Lange, Erik Schäffler, Johannes Steck, Boris Tessmann, Jan-Gregor Kremp, Lène Calvez, Susanna Bonaséwicz, Martin May und Wolfgang Häntsch. In einer kleinen Nebenrolle als Kartenabreißer ist sogar Dennis Ehrhardt selbst zu hören, der sich damit auf diesem Hörspiel auch stimmlich verewigt hat.
Persönlich fand ich „Das Große Tier“ wirklich hervorragend. Erneut war es das Gesamtkonzept des Hörspiels was ausschlaggebend war. So ist es nicht nur die Geschichte und die Auswahl der Sprecher, die dieses Hörspiel tragen, sondern auch die unglaubliche Musik von Andreas Meyer, der immer die passende Atmosphäre trifft.
Das Ende ist natürlich typisch, so dass man die nächste Episode gar nicht mehr erwarten kann, da man nicht genau weiß, was nun kommen wird und welche Überraschungen noch für den Hörer bereit gehalten werden.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten