Eigentlich ist Dorian Hunter zum Rio Negro gereist um seinen Freund Jeff Parker zu finden. Dieser ist aufgebrochen um die sagenumwobene Goldstadt El Dorado zu finden. Irgendwie sind Dorian und seine Begleiter in der Zeit zurückgereist und haben dort nicht nur El Dorado gefunden, sondern auch drei spanische Soldaten, die schon seit vielen Jahren tot sein sollten. Unter diesen auch Hernando Vivelda, der eigentlich in den Armen von Rudolf Georg Speyer gestorben ist. Da nicht nur Dorian und sein Team in der Gewalt von Hernando sind, sondern auch Jeff und seine Gefährten, muss Dorian nun, seinen ehemaligen Kameraden davon zu überzeugen, dass er wirklich die Reinkarnation von Speyer ist.
Dieses Unterfangen ist natürlich nicht ganz so einfach, doch Dorian kann durch geschicktes Einbringen seiner Erinnerungen in die Unterhaltungen Hernando auf seine Seite ziehen. Hernando berichtet Dorian nun von seiner Flucht aus der Goldstadt und zeigt ihm eine Möglichkeit seinen Feind endgültig zu besiegen. Der Gott der Toten spielt dabei eine wichtige Rolle, der in der Vergangenheit nicht nur den Sapa Inka, sondern auch seine Tochter Marucha in seinen Bann gezogen hat. Marucha ist dabei erneut nur ein Werkzeug des Bösen, hat dabei leider aber immer noch die Fähigkeit durch ihre Träume seltsame Kreaturen zu erschaffen.
Dorian und seine Begleiter sind nun auf dem Weg zu einem geheimen Tunnel, der direkt in die Stadt aus Gold führen soll. Vorher müssen sie aber noch das geheimnisvolle Kipu von Marucha besorgen, welches diese vor vielen Jahrhunderten verloren hatte. Bevor es aber so weit kommen kann werden Dorian und die Spanier von einigen Inkas angegriffen, die auch kurzen Prozess mit ihren Gegnern machen. Doch damit nicht genug, plötzlich tauchen riesige Insekten und mystische Schlangen auf, die die Anzahl der Überlebenden noch schmälert. Kurz darauf findet ein Teil der Gruppe (der Teil dem Jeff angehört) den geheimen Eingang ins Labyrinth, während Dorian versucht das Kipu zu lesen. Dabei trifft er auf das Böse selbst und sieht sich dem Yana Turmanyay gegenüber, welches er schon vor vielen Jahren an Bord der Santa Maria beobachtet hatte.
Mit „Yana Turmanyay“ endet der vierteilige Inka-Zyklus der Dorian Hunter Hörspielreihe. Im Gegensatz zu den vorherigen Folgen erhält man keine Rückblicke auf das Leben von Rudolf Georg Speyer, sondern reist mit Dorian nun direkt zurück in die vergangenen Zeiten. Dabei werden die geöffneten Handlungsfäden zusammengeführt, aber natürlich werden auch neue Handlungsfäden gesponnen. Dabei ist die Nebenhandlung um den undurchsichtigen Olivaro und seinen Bemühungen herauszufinden, wer Jeff Parker und Dorian Hunter auf die Reise geschickt hat, mehr als spannend.
Als Vorlage dienten Dennis Ehrhardt und Andrea Bottlinger als Autoren wieder eine Geschichte aus der Feder von Ernst Vlcek, die aber durch den Wandel in der Technik erneut wieder an unsere Zeit angepasst werden musste. Dabei gelingt es ihnen immer wieder die Spannung aufrecht zu halten und durch geschickte Wendungen in der Handlung auch dafür zu sorgen, dass wir als Hörer mehr als einmal überrascht werden.
Für die Umsetzung des Hörspiels konnte Ehrhardt als Regisseur neben Thomas Schmuckert als Dorian Hunter und Claudia Urbschat-Mingues als Coco Zamis (in einer kleinen Nebenrolle) auch noch die Sprecher der überlebenden Figuren der vorherigen drei Episoden verpflichten. So kann man erneut Torben Liebrecht als Hernando Vivelda, Kirstin Hesse als Sacheen, Achim Schülke als James Rogard, Andrea Pani Lara als Marucha, Walter Gontermann als Lipwitz, Bernd Stephan als Jack Daponde sowie Volker Hanisch als Jeff Parker hören. Dazu kommen noch die Stimmen von Konstantin Graudus, Stefan Krause, Tobias Schmidt, Katrin Decker, Ben Hecker sowie Nicolas Buitrago.
Wie man es von den Dorian Hunter Hörspielveröffentlichungen vom Zaubermond Verlag gewöhnt ist, gibt es im Booklet wieder kleine Anekdoten, oder Hintergrundinformationen zur Produktion. Diesmal darf sich Andreas Meyer zum Arrangement seiner Musik zu Wort melden, der die außergewöhnliche Wahl der Instrumente erklärt. Beim ersten Hören ist mir dies so bewusst gar nicht aufgefallen, doch beim zweiten Durchgang habe ich nach dem Lesen stärker darauf geachtet und musste feststellen, dass mich nicht nur die Handlung und die daraus folgende Entwicklung begeistert hat, sondern nun auch die typische Dorian Hunter Musik, die in dieser Episode dennoch etwas sehr Eigenes hatte.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten