Dorian Hunter ist immer noch auf der Suche nach seinem Freund Jeff Parker, der sich aufgemacht hat im kolumbianischen Dschungel die sagenumwobene Goldstadt El Dorado zu suchen. Die Reise in Kolumbien ist für Dorian und sein Begleiterin Sacheen aber nicht ganz so einfach wie erhofft, denn wie immer sind die Kreaturen der Hölle nicht weit weg, wenn Dorian ins Spiel kommt. So auch diesmal, denn ein Trugbild lockt Dorian in den Dschungel um ihn dort zu ermorden. Dorian ist aber vorbereitet und kann dies gerade noch abwenden und die Reise fortsetzen.
Kaum sind Dorian und seine Crew aber wieder auf dem Wasser um Jeffs Spuren zu folgen taucht auch schon eine Leiche aus Jeffs Team im Fluss auf. Ganz gegen die Natur schwimmt diese Leiche aber gegen die Wasserströmung, so dass sie zwar zuerst an Bord genommen, kurz darauf aber von Dorian zum zweiten Mal getötet wird. Ein weiterer Halt ist notwendig, um das Phänomen näher zu begutachten. Ein großer Fehler, denn sie verlieren nicht nur ein weiteres Mitglied ihres Teams, sondern treffen auch auf Marucha, die Auslöserin der Totenerweckungen, die Dorian in eine Erinnerung an sein Leben als Georg Rudolf Speyer zurückversetzt.
Die Reisegruppe von Jeff Parker hat zufällig ein Relief gefunden, auf dem die Geschichte des Atahualpa verzeichnet ist. Dieser war der letzte Inkakönig, der von den spanischen Konquistadoren ermordet wurde. Er hat im Vorfeld zwar das Leben seiner Tochter an den Herrn der Toten verkauft, doch leider hat er seine Wünsche von diesem nicht klar genug definiert. Es wird ihm von diesem versprochen, dass all seine Wünsche in Erfüllung gehen werden, doch leider gibt es immer noch etwas das schlimmer ist. Trotz einer immensen Goldsumme kostet Atahualpa sein Vertrauen in sein Opfer am Ende das Leben. Doch die Spanier geben bei ihrer Suche nach El Dorado nicht auf…
Mit „Am Rio Negro“ führt Regisseur Dennis Ehrhardt das Dorian Hunter Abenteuer um die Suche nach der sagenhafte Goldstadt El Dorado spannend weiter. Dabei wird die ganze Episode über immer das Stilmittel der Rückblenden genutzt, in denen nicht nur die Geschichte von Dorians früherer Inkarnation Georg Rudolf Speyer, sondern auch von der Entstehungsgeschichte von Dorians aktuellen Gegner berichtet wird. Dabei ist es aber interessant zu hören, wie diese beiden Geschichten miteinander verwoben werden und noch weitreichendere Konsequenzen für die Gegenwart haben. Was aber nur durch Anspielungen geklärt wird ist die Frage, ob die Handlung um Jeff Parker auch nur in der Vergangenheit spielt, oder ob sie parallel zu den Abenteuern von Dorian Hunter geschieht.
Die Originalgeschichte zu diesem Hörspiel stammt erneut aus der Feder von Ernst Vlcek und wurde erneut von Andrea Bottlinger und Dennis Ehrhardt für das Hörspiel adaptiert. So hat man ein wenig an der Mannschaft von Dorian und Jeff gekürzt und die Handlung auch ein wenig moderner gemacht. Für die Umsetzung konnte Ehrhardt und sein Team beim Zaubermond Verlag erneut auf Thomas Schmuckert setzen, der die Rolle als Dorian Hunter wie immer gekonnt ausfüllt. Dazu kommen noch die Stimmen von Tim Knauer, Kirstin Hesse, Torben Liebrecht, Bernd Stephan, Volker Hanisch, Ben Hecker, Abdelardo Decamilli, Nicolas Buitrago, Walter Gontermann, Uli Krohm, Walter Wigand, Daniel Montoya, Wolf Frass, Tobias Schmidt, Jesse Grimm, Christian Groß, Sönke Strohkark, Philipp Taun, Jan Werner, Dave Thorne sowie in einer kleinen Gastrolle auch Dennis Ehrhardt.
Manchmal hasse ich die Macher bei Zaubermond. Natürlich ist es ein geschicktes stilistisches Mittel die jeweiligen Episoden mit einem offenen Ende abzuschließen, jedoch kann dieser Cliffhanger auch schon mal an den Nerven zehren, vor allem, wenn man lange warten muss. Ich bin sehr gespannt wie es weitergehen wird und wie sich die ganzen aufgebauten Fäden zusammenschließen werden. Dabei darf man aber nicht das große Ganze aus dem Blick verlieren, so dass ich auch auf die Verbindung zur eigentlichen Dorian Hunter Geschichte gespannt bin. „Am Rio Negro“ ist wieder ein hochwertiges Hörspiel, welches nur Lust auf mehr macht.