Das ganze römische Reich ist in Aufruhr. Der Despot Gaius Julius Cäsar wurde ermordet und ein Kampf um das nun entstandene Machtvakuum beginnt. Auf der einen Seite sind die Verfechter der Republik und der Demokratie, während auf der anderen Seite die Anhänger von Markus Antonius, welche den Staat ebenfalls mit eiserner Hand regieren möchten.
In all diesen Wirrungen muss sich die junge Römerin Livia Drusilla (Nadia Parkes) zurechtfinden. Ihr Vater Livius (Liam Cunningham) ist ein Anhänger der Demokratie und sucht mit Tiberius Nero (Enzo Cilenti) einen passenden Ehegatten für Livia aus. Damit sie diesem zustimmt, schenkt er ihrer besten Freundin, die Sklavin Antigone (Melodie Wakivuamina), die Freiheit.
Durch diese Ehe ändert sich aber nichts. Nero ist ein Taugenichts und Feigling und als die Kriege Säuberungsaktionen der Markus Antonius Fraktion beginnen flieht er mit Livia nach Korsika. Zur gleichen Zeit kämpft Livius in einem alles vernichtenden Kampf um sein Leben. Doch Livia gibt nicht auf und nutzt ihr Exil um ihren Vater zu betrauern und vor allem um neue Bündnisse zu schmieden.
Ein paar Jahre später. Livia (Kasia Smutniak) ist zurück in Rom und mit dem neuen Herrscher Gaius Octavius „Augustus“ (Matthew McNulty) verheiratet. Dieser regiert Rom zusammen mit seinem Hofstaat, allen voran Agrippa (Ben Batt), der Gaius jeden Wunsch erfüllt. Doch auch Livia hat das eine, oder andere Wort mitzureden – ganz zum Missfallen von Gaius Ex-Frau Scribonia (Christine Bottomley) oder seiner Schwester Octavia (Claire Forlani).
Alles ändert sich als sich herausstellt, dass Livia keine weitern Kinder mehr gebären kann und es daher auch keinen wirklichen Nachkommen für Gaius gibt. Gaius wünscht die Scheidung und Livia geht ins Exil. Doch nicht für lange, denn Livia ist sich darüber bewusst, wie wichtig sie und ihre Pläne für Gaius sind. Schon bald ist sie wieder in Rom um Gaius vor den Umschwungsplänen seiner Feinde zu schützen, die nun sogar durch seinen Neffen Marcellus in der eigenen Familie beginnen. Dann aber hält die Pest Einzug in Rom und alles verändert sich.
Mit „Domina“ veröffentlicht Polyband nun eine weitere spannende Serie der Sky Studios. Diese zeigt den Aufstieg von Kaiser Augustus aber nicht aus der Sicht des männlichen Protagonisten, sondern aus der Sicht seiner Frau. Ein interessanter Schritt, denn auch wenn die Frauen in Rom damals schon freie Bürgerinnen waren, so waren sie dennoch immer der Gunst der Männer ausgesetzt, die für sie entschieden haben.
In „Domina“ folgen wir als Zuschauer dem Weg der Livia Drusiila, die hervorragend verkörpert wird von Kasia Smutniak und ihrer besten Freundin und Vertrauten Antigone, verkörpert von Colette Dalal Tchantcho. Gemeinsam gelingt es den beiden Frauen einen Weg an die Spitze Roms zu finden und in Gegenseitiger Unterstützung auch dort zu bleiben – koste es was es wolle. Leider sind ihre Aktionen nicht immer komplett durchdacht, so dass die Gefahr einer Entdeckung ihrer Ränkespiele äußerst hoch ist. Vor allem die machthungrige Schwester von Gaius sowie dessen eifersüchtige Ex-Frau sind immer ein Problem für Livia.
Im Gegensatz zu vielen anderen Serien, die das alte Rom als Hauptinspiration haben, handelt es sich bei „Domina“ nicht um diese typischen Schwerter und Sandalen Geschichten. Hier liegt das Augenmerk eher auf der politischen Intrige und auf dem Kampf um Macht. Dabei ist den Protagonisten jedes Mittel Recht und sei es der Einsatz von Gift um ihre Ziele zu erreichen.
Diese erste Staffel war sehr interessant. Es gab verschiedene Zeitebenen, in denen die jeweilige Entwicklung Livias gezeigt wurde. Vom Mädchen, über die junge Frau bis hin zur berechnenden Kaisergattin war bisher alles dabei. Die Darsteller waren gut ausgewählt und man hat als Zuschauer auch schon die passenden Antipathien gegen Livias Gegenspieler entwickelt – egal welcher Gegenspieler dies war. Doch Livias Geschichte ist noch lange nicht zu Ende erzählt, denn auch dies ist alles nur in einer langen Karriere der Manipulation.
Meine Meinung: 10 von 10 punkten