Doctor Who Die Stadt des Todes von James Goss, Douglas Adams und David Fischer Buchkritik
Eigentlich wollte der Doktor Romana nur die schöne Seite der Erde zeigen, da diese nach ihrer letzten Regeneration ein wenig kühl und zurückhaltend ist, doch schon bald befinden sich die beiden in einem der größten Kunstdiebstähle des letzten Jahrhunderts wieder. Der Pariser Edelmann, Graf Scarlioni, benötigt zum Fertigstellen einer wichtigen Maschine eine unglaubliche Menge an finanziellen Mitteln. Was eignet sich da besser, als die Mona Lisa zu stehlen und an den Höchstbietenden zu verkaufen. Doch zur großen Überraschung des Doktors ist Scarlioni nicht nur im Besitz einer Mona Lisa, sondern hat gleich sieben davon in seinem Keller liegen.
Um der Sache auf den Grund zu gehen reist der Doktor mit der TARDIS zu seinem Freund Leonardo da Vinci um herauszufinden, warum es sieben Versionen seines berühmtesten Werkes gibt. In der Vergangenheit angekommen, trifft der Doktor auf eine weitere Version von Graf Scarlioni, da dieser auch ein Außerirdischer ist. Vor vielen Millionen Jahren ist Scaroth (so sein richtiger Name) mit seinem Raumschiff in der Erdatmosphäre explodiert und seitdem ist sein Körper in verschiedenen Jahren und in verschiedenen Ausprägungen gefangen. Nun möchte er diesen Unfall verhindern und benötigt dafür viel Geld, aber auch die Hilfe des Doktors. Doch dieser erkennt den wahnsinnigen Plan des letzten Jagaroth.
Mit dem Roman „Die Stadt des Todes“ adaptiert Autor James Goss den gleichnamigen Vierteiler aus der siebzehnten Staffel der Doktor Who Fernsehserie. Diese wurde im Jahre 1979 ausgestrahlt und als Autor der Episoden sind Douglas Adams und David Fischer zu vermerken. Da den Machern mehr Geld zu Verfügung stand, als vorher angenommen, wurde Fischers Story von Douglas Adams überarbeitet. Dieses Originalskript von Adams hat Goss als Vorlage verwendet und es in Romanform gebracht und um einige Aspekte erweitert, die in der Fernsehserie nicht funktioniert hätten.
Die Geschichte an sich ist eine typische Doktor Who Handlung. Der Doktor erscheint irgendwo, es gibt Probleme mit anderen Außerirdischen, der Doktor wird von den Anderen verfolgt und dann löst er den Konflikt. Meistens trifft er noch den einen oder anderen Nebencharakter, der ihn bei seinem Kampf gegen die Invasoren unterstützt. So auch in diesem Fall. Hier agiert die Figur des Polizisten Duggan als Bindeglied zwischen der Erdbevölkerung und dem Doktor / Romana. Da die ursprüngliche Geschichte von Douglas Adams verfasst wurde, kann man hier viel von seinem Humor wiedererkennen, den er einige Jahre später in seinen erfolgreichen Romanen „Per Anhalter durch die Galaxis“ auf die Spitze treibt.
Persönlich hat mir der Roman gefallen, leider sind nicht ganz alle Handlungsfäden aufgeklärt oder zu einem logischen Ende gebracht worden. Der Doktor und Romana sind in dieser Kombination wieder hervorragend und zeigen auch den Konflikt der Generationen sehr gut. Romana ist halt immer noch eine Schülerin, wenn auch eine unglaublich schlaue. Auch wenn man den vierten Doktor hier in Deutschland noch nicht so Erleben konnte wie man es sich als „Whovian“ vielleicht wünscht, ist dieser Roman nicht nur etwas für eingefleischt Doktor Who Fans. Durch den Schreibstil und Skurrilität der Geschichte werden Fans von Douglas Adams und Anhänger von nicht-ganz-so-ernsten Science-Fiction Romanen begeistert sein. In der Beziehung macht Cross Cult wirklich gute Verlagsarbeit, da nicht nur die Abenteuer mit der aktuellen Inkarnation des Doktors veröffentlicht werden, sondern auch ausgewählte Geschichten vergangener Doktoren.