„Doktor Maxwells wunderliches Zeitversteck“ ist der vierte Teil der „Chroniken von St Mary‘s“ von Jodi Taylor.
Nachdem Madeleine Maxwell im letzten Band fast gestorben wäre und auf wundersame Weise in eine Parallelwelt ihrer eigenen Welt gebracht worden ist, versuchen sich Leon (in ihrer eigenen Welt verstorben) und Max (die „Max“ dieser Welt ist verstorben) aneinander und den Gedanken zu gewöhnen, ggf eine zweite Chance bekommen zu haben- aber eigentlich ist es ja nicht der geliebte Partner, sondern eine unbekannte Person aus einer Parallelwelt.
Die beiden haben leider nicht viel Zeit sich darüber klar zu werden, wie sie mit der Situation umgehen sollen, denn noch nicht einmal vollständig von ihrer Wunde erholt (Ein Ritterschwert hatte Max in der Schlacht von Azincourt durchbohrt), sind sie schon zusammen auf der Flucht vor schwarz gekleideten, gut ausgebildeten und skrupellosen Elitesoldaten.
Die beiden schaffen die Flucht in Leons Pod, und mit ihm springen sie durch die Zeit. Leon klärt Max auf, dass sie von der Zeitpolizei verfolgt werden, eine Einheit der Zukunft, die dazu dienen sollte, Zeitanomalien und Zeitreisen zu überwachen und zu korrigieren. Leider hat sich die Organisation quasi verselbständigt, und kämpft nun erbittert gegen die zeitreisenden Historiker aus dem St. Mary’s Institut.
Kaum haben sich Max und Leon ein wenig erholt, taucht erneut die Zeitpolizei auf. Beide springen erneut panisch durch die Zeit. Warum können sie die beiden nur immer so schnell und so korrekt aufspüren? Wie können sie der Zeitreise folgen? Und warum sind die beiden so wichtig, sind sie hinter Max her, weil sie eine „Zeitanomalie“ darstellt? Oder steckt doch noch etwas anderes dahinter?
Der vierte Band der Chroniken von St Mary’s „Doktor Maxwells wunderliches Zeitversteck“ bietet erneut unglaublichen Lesespaß. Es gibt eine kurze Einführung zur Erinnerung der Vorgeschichte, erzählt von Max selbst, also direkt gewohnt schnodderig und selbstironisch (Dennoch empfehle ich die Geschichte in der richtigen Chronologie zu lesen).
Damit startet dann auch schon die Verfolgungsjagd, die zu spannenden Momenten der Geschichte führt. So geht die Reise unter anderem vom alten Ägypten, ins mittelalterliche England oder sogar zum Vulkanausbruch nach Pompeji. Jede Zeit wird plastisch beschrieben, man riecht fast den Gestank und spürt die Kälte des zugefrorenen Londons im Mittelalter.
Neben der Flucht nähern sich Leon und Max langsam wieder aneinander an, und müssen sich einigen Entscheidungen der „alter ego“ aus der jeweils anderen Welt stellen. Schlussendlich bleibt ihnen keine Wahl, zurück ins St. Mary‘s Institut zu reisen, und die Ablehnung, die Max dort zunächst entgegenprallt, ist schwer für sie zu ertragen. Aber auch dafür bleibt nur wenig Zeit, stehen doch wichtige und alles entscheidende Begegnungen mit der Zeitpolizei an.
Ich habe das Buch förmlich verschlungen. Spaß, Witz, Liebe, Kampf, Zeitreisen durch die verschiedenen Epochen, es gibt wenig, das dieses Buch nicht unterhaltsam bietet. Und als Kirsche obendrauf kommt noch das gewohnte absolute Chaos dazu, das entsteht, wenn die Mitarbeiter des St. Mary’s Institut zusammenhalten und jede erdenkliche Waffe in die Schlacht mit sich führen.
Für mich eine absolute Empfehlung. Und der Cliffhanger am Ende ist gut auszuhalten, da die Folgeromane (Buch 5: Doktor Maxwells spektakuläre Zeitrettung ) bereits erschienen sind.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten